Ich liebe den August. Der Sommer gibt noch mal alles. Alles ist reif. Der August ist voller Licht und Fülle. Jetzt können wir ernten. Heute ist ein ganz besonderer Tag. Es ist Neumond im Löwen. Noch dazu ist die Venus rückläufig. Ich schätze mal dass die Hälfte meiner Leser nach diesem Satz aussteigt und sagt: Oh Gott jetzt wird es esoterisch. Egal. Es ist wichtig Schätzeleins! Einige von Euch bekommen wahrscheinlich gerade eine freundliche Breitseite vom Universum in Sachen zwischenmenschliche Beziehungen? Ich jedenfalls kann ein Liedchen davon singen. Kurz vor meinem Geburtstag schmiert mir das Universum oder wer auch immer noch mal alles schön aufs Brot! Und zwar all das was ich noch mit mir rumschleppe und dringend loswerden sollte, bevor Jupiter für sage und schreibe 13 Monate in mein Zeichen zieht, und sagenhafte Dinge passieren (OMG). Jupiter ist nicht gerade klein, man kann ihn mit bloßem Auge am Nachthimmel erkennen. Das heißt ich muss Platz schaffen, damit er überhaupt einziehen kann und mir Neues beschert. Ich werde seit 2 Jahren dafür trainiert von ganz oben. Mir passieren in kurzen Abständen Sachen, die selbst Arnold Schwarzenegger in Terminator 1 – 4  ins Schlingern gebracht hätten. Das ist ok für mich: Ich federe inzwischen all diese freundlichen Hinweise von oben mit den Knien ab, lächele und hebe das Kinn. Ich ducke mich nicht mehr, stelle mich tot oder mach die Augen zu.  Heute ist also Neumond im Löwen, der Tag an dem wir alle brav energetische Inventur machen sollten: Om.

Auch wenn Du nicht an Astrologie oder irgendwelchen Hokuspokus glaubst, empfiehlt es sich heute auf die Stopp-Taste zu drücken. 1 Stunde offline kann jeder einrichten. Falls Du daran glaubst oder zumindest offen bist, dann solltest Du folgende Themen mitnehmen in diese Pause: Selbstwert und Beziehungen, Energiebalance (Geben und Nehmen), Wiederholen alter Muster in Beziehungen, Licht und Schatten in uns selbst (Annehmen von Eigenschaften, die wir weniger schätzen an uns). Man kann heute nämlich prima Schubladen öffnen und ausmisten, sei es in einem selbst oder in einem Schrank. Diese eine unaufgeräumte Schublade zum Beispiel, die garantiert jeder von uns hat (außer dieses Paar, dass ich flüchtig kenne und das tatsächlich nach dieser Marie Kondo Methode lebt – mit quasi nix?).

Kurzum es geht um emotionalen Ballast und Selbstachtung. Es kann nichts Neues entstehen, solange dafür kein Platz ist in uns. Der Neumond im Löwen ist der perfekte Moment dafür. Ob Du nun daraus gleich ein feierliches Ritual namens die Schnitterin machst, indem Du sich an einen Fluss setzt, Dich mit Mutter Natur verbindest, Deine geistigen Helfer anrufst, in Dich hinein fühlst, um dann laut NEIN zu sagen zu allem was Du nicht mehr willst, und laut JA zu allem was Du wirklich willst, bleibt Dir selbst überlassen. Das wirkt heute total gut (hab ich eben gelesen auf Facebook). Ich könnte mich heute leider nur an diesen künstlichen Wasserlauf im Volkspark Friedrichshain setzen – mitten rein in spielende kleine Racker und Ihre Mütter und als hippe Schnitterin eine imaginäre Sichel schwingen? Na ja da scheint mir die Neumond-Ritual-Variante mit dem Aufschreiben ungleich sympathischer:

Man braucht ein weißes Blatt Papier, einen Stift, Garn, eine feuerfeste (olle) Schale, ein Feuerzeug (bitte nicht so ein Plastikding, lieber Streichhölzer – es ist ein Ritual Freunde!). Dann kannst Du loslegen. Die Skeptiker unter uns könnten jetzt rauskommen aus der Nummer, indem sie sich ein Glas Rosé einschenken, und eine lässige to do Liste machen mit einer nützlichen App auf Ihrem iPhone. Sie halten fest was sie an Altem loswerden wollen und was sie stattdessen in Ihrem Leben haben möchten. Alle anderen trinken Rosé oder was auch immer und legen jetzt das iPhone beiseite! Sie nehmen jetzt Ihren Montblanc Füller zur Hand (oder einen schönen Bleistift oder einen Gänsekiel). Sie schreiben auf das Papier so was wie:

Ich bin bereit für das Neue in meinem Leben. Ich lasse Altes los. Ich danke dem Universum, der Neumond-Energie dafür, dass sie mir hilft folgendes aus meinem Leben gehen zu lassen und zu heilen:

Hier bitte Deine persönlichen Wünsche eintragen. Man kann alte Konflikte, Ängste, emotionale Wunden oder Personen eintragen. Alles! Liest ja keiner ausser Dir.

Ich danke für die Kraft und Liebe, die mir zuteil wird. Ich entscheide mich für mich. Ich bin bereit, ein neues Gleichgewicht in mir zu schaffen. Mögen sich meine Wünsche heute Nacht erfüllen und möge ich von Licht und Liebe getragen durchs Leben gehen.

Dann schreibst Du dreimal hintereinander Danke!

Nun das Papier falten, etwas Garn darum wickeln, so dass das der Zettel schön wie ein Geschenk verpackt ist. Während wir unser Neumond-Päckchen packen, sollten wir noch einmal intensiv an alles denken, was wir gleich loslassen wollen. Jetzt wird es richtig feierlich: Nimm das Päckchen zwischen die Handflächen, dann halte die Hände in Gebetshaltung vorm Herzen. Jetzt bitte einen Segen für Deinen Prozess sprechen und dem Universum oder wem auch immer danken für die Hilfe, die Du in jedem Moment Deines Lebens erhältst (ja auch wenn es gerade nicht läuft wie man will). So und nun bitte noch einmal beten, dass die Schale wirklich feuerfest ist (und oll und dick genug! Vorsicht heiß!). Nimm das feuerfeste Gefäß und zünde darin den Zettel an. Beobachte, wie sich alles auflöst, der Rauch hochsteigt und sich langsam Asche bildet (by the way: das Ritual nicht direkt unterm Rauchmelder abfackeln). Beobachte und schau genau hin bis der gesamte Zettel zu Asche zerfallen ist. Jetzt bitte brav dem Feuer danken (doch: es sieht und hört keiner!) Wenn die Asche richtig abgekühlt ist, kannst Du sie verstreuen (vielleicht macht ja gerade einer Krach vorm Fenster, der Inspiration braucht). Die Energie ist für dich jetzt verändert. Das Ritual habe ich von Maria Christina Gabriel vom Retreat Berlin, die ist quasi meine Nachbarin,
ohne dass wir uns jemals getroffen haben, kann ja noch kommen.

Und nun zu den anderen Geschenken vom tollen August: Heidelbeeren. Ich liebe sie. Gestern habe ich en passant eine Heidelbeer-Sauce erfunden. Heute morgen habe ich die süßen Früchtchen mit einer Banane, einem Apfel und dem Saft einer Zitrone, etwas Wasser und 1 EL Maca Pulver zu einem Super-Duper-Power Smoothie gemixt. Zum Mittagessen gibt es gleich einen Quinoa Salat mit Heidelbeeren und Avocado, und wenn das Maca Pulver dann immer noch in mir wirkt, zaubere ich aus dem Rest meiner Heidelbeeren eine vegane Tarte.
Yummie. Ach August ick liebe Dir!

Quinoa Salat mit Avocado und Heidelbeeren:

100 g Quinoa
1 Chillischote
100  g Heidelbeeren
1 Avocado
frische Minze und Petersilie
fürs Dressing:
4 EL Weißer Balsamico
2 TL Limettensaft
8 EL Olivenenöl
2 TL Agavendicksaft
Salz
Pfeffer
  1. Quinoa kochen.
  2. Heidelbeeren waschen, Avocado in Streifen schneiden. Chilischote Kerne entfernen und fein hacken.
  3. Für das Dressing  Essig und Limettensaft mit dem Agavendicksaft und einer Prise Salz und Pfeffer verrühren, danach das Öl einarbeiten.
  4. Alles über den noch warmen Quinoa  geben, und mit Salz abschmecken. Mit den Heidelbeeren, der Avocado und dem gehackten Chili  vermischen, mit gehackter Minze und Petersilie bestreuen.

The Fastest Vegan Heidelbeer Tarte von Welt:

250 g Dinkelmehl
125 g Alsan oder andere pflanzliche Butter
60 g Rohrohrzucker
1 – 2 EL Wasser
 250 g Sojajoghurt
 1/2 Vanilleschote
2 – 3 EL Honig
150 g Heidelbeeren
  1. Mehl in Schüssel geben, kleine Kuhle machen, Alisan in kleine Würfel schneiden und dazugeben, Zucker dazu, 1 – 2 EL Wasser zugeben – alles zu einem festen Teig verkneten (Mürbeteigkonsistenz!) – im Kühlschrank ca. 10 Min ruhen lassen.
  2. Teig vorsichtig ausrollen, dann in Tarteform geben, Rand etwas hochdrücken (ca. 3 cm) – den Teig vorbacken im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad (ca. 15 Min) – rausnehmen.
  3. Für die Crème: Sojajoghurt in Schüssel geben, ausgekratztes Mark der Vanilleschote dazugeben. Mit dem Honig verrühren. Die Crème auf den Boden geben.
  4. gewaschene Heidelbeeren, gut abtropfen lassen, dann auf die Creme geben.
  5. Die Tarte im Ofen ca. 25 – 30 Min. je nach Ofen fertig backen. Wer mag kann 4 Minuten vor Schluss, etwas Rohrohrzucker auf die Beeren geben und dann bei ca. 200 Grad karamellisieren lassen.
  6. Tarte etwas abkühlen lassen. Schmeckt am besten lauwarm!