Am Montag sprang ich um 08:15 Uhr fast aus der Business Hose
Bis dahin war es ein ganz normaler Tag: Um 07.51 Uhr habe ich mein Kind an der Schule abgeliefert, zuvor hatte ich bereits: die Waschmaschine beladen, drei Minuten vorm Kühlschrank meditiert, im Badezimmer so getan als hätte ich eine Frisur, meinen verstopften Abfluß repariert, einen Berg Pausenbrote geschmiert und schließlich an der Haustür die Hausaufgaben final abgenommen. In diesem Moment ist noch der Spiegel im Flur von der Wand gefallen. Ich habe das ignoriert. Auch das mit dem Pech. Für sowas hab ich morgens keine Zeit. Um 07.33 Uhr haben wir die Wohnung verlassen. Es folgte eine zehnminütige Fahrt mit dem Rad, während der ich mein Kind fit gemacht habe für die Gesellschaft in der wir alle leben.
Ich habe erklärt was das Wort “Penis-Lutscher” bedeutet, und das eine 2 keine schlechte Note ist (im Supermutter-Kiez erfasst der Selbstoptimierungswahn auch die Kinder).
Um 07.51 Uhr hing ich am Schultor-Gitter und brüllte zärtlich “mach die Jacke zu”, ein Entrüstungs-Schnauber schallte als Abschiedsecho über den Hof. Ich ignorierte das, und begrüßte eine Erzieherin, weil die macht ihren Job für wenig Geld total gut.
Teilzeit oder eigentlich ist sie nie da? Aha:
Flexibilität oder better trust the Mutti:
Die 6 Minuten in der übervollen Tram sind trotzdem ein großes Glück: Die gehören nämlich mir! In der Regel lese ich Zeitung. An diesem Tag war mein Glück allerdings getrübt: Mir sprang die Überschrift eines Artikels auf Edition F vors Auge: “Warum arbeitende Mütter nerven” lautete die Schlagzeile. Ich schnaubte durch beide Nasenlöcher. Der Mann neben mir schlief inzwischen friedlich auf meiner Schulter. Ich sprang nicht aus der Hose. Nein ich bin kein besonders mitfühlender Mensch:
“Ich bin seit 9 Jahren arbeitende Mutter und wie der Pawlow’sche Hund: Mein Körper verfällt in eine Arbeitsstarre, sobald meine rechte Schulter einseitig von einem Kopf belastet wird: Wenn mein Kind neben mir schläft, lese ich in der Regel Texte Korrektur oder fülle einhändig Excellisten aus. Das ist nicht gut für meine rechte Schulter – ja ich weiß. Und: Ich will natürlich ganz viel Zeit für mein Kind haben, aber als arbeitende Mutter geht nicht immer alles so wie man will. Ich mache trotzdem einen verdammt guten Job!”
JEDEN VERDAMMTEN TAG. WENN MAN MICH LÄSST! Alle arbeitenden Mütter tun das. Warum haben wir trotzdem so einen schlechten Ruf. Sogar unter Frauen? Der Artikel mit der provokanten Überschrift ist übrigens gar nicht so schlimm. Er wirbt für uns. Aber ich frage mich: Warum ist das überhaupt nötig. In 2017? In einem Online Magazin, das vorwiegend Frauen lesen? Deutschland muss sich daran gewöhnen, dass Frauen mit Kindern arbeiten. Sie tun es gern – und sie können das, wenn man sie – ich wiederhole mich gern: LÄSST!
Warum nach der Elternzeit der Frust kommt:
Braucht Deutschland die Mütterquote, damit sich Menschen an Frauen wie mich gewöhnen? Nein aber dringend mehr Gelassenheit und Verständnis. Wieso haben arbeitende Mütter so wenig Rückhalt und keine Lobby? Nerven wir wirklich nicht nur unsere Kinder, sondern auch Kollegen und Chefs? Weil wir Frauen mit Kind uns anstellen, und nichts auf die Reihe bekommen? Nicht zuverlässig sind, oder so engagiert im Job, wie damals als wir keine Kinder hatten? Weil wir zu viel wollen, und deswegen scheitern? Nein: Wir werden ganz einfach mit den falschen Maßstäben gemessen. Von anderen und von uns selbst.
Für die meisten Mütter ist die Rückkehr in den Job nach der Elternzeit wie Pans Labyrinth ohne Ausgang. Viele Mütter kehren zwar in ihren alten Job zurück, aber kommen dort nicht richtig an. Wie auch:
Keine Mutter sagt einer anderen: “Zieh Dich mal warm an Schätzelein du bist am Arsch, während der Kita-Eingewöhnung. Den ersten Winter im Kindergarten überstehst du nur mit ganz viel Glück, Oma und einer Flasche Rotwein”.
Nope. Es ist ein wohlgehütetes Geheimnis, wie der Geburtsvorgang. Da sind wir selber schuld? Das ist so ein Frauen-Ding? Weil wir uns alle hassen?
Aber die männlichen Kollegen reagieren auch nicht besonders mitfühlend, sondern sind in der Regel genervt. Teilzeit-Arbeit steht in den meisten Unternehmen nicht besonders hoch im Kurs. Es bedeutet einen hohen Verwaltungsaufwand für quasi nix. Teilzeit ist der Horror für den deutschen Durchschnitts-Personaler, und wofür: Aus der Teilzeit heraus werden selten Karrieren gemacht, eher beendet = Mutti ante Portas!
Alles von vorn – was von Mutti übrig bleibt:
Dann heißt es alles neu. Immer mehr Mütter werden selbstständig. Sie sind kreativ und starten durch. Das ist schön und ganz schön schwer. Auch wenn es viele gute Netzwerke gibt, die dabei helfen. Viele qualifizierte Mütter landen mit Anfang 40 leider in der vorgezogenen Berufs-Menopause. Und dann? Ich hatte auch schon mal fast den Hashtag #regrettingmotherhood auf dem Display.
Das Elterngeld ist eine wirklich gute Idee – rein theoretisch. Rein praktisch sind aber weder die Mütter, noch deren Partner, noch die Kollegen oder Chefs, und auch die Politik auf das vorbereitet was danach kommt. Wir denken alle MUTTI MACHT DAS SCHON! Wie alle Mütter vor uns. Hauptsache Kita-Platz. Aber: Als Mutter im Job kannst du zwar genau so viel wie früher, aber du kannst es nicht mehr so machen wie vorher. Auch mit Kita-Platz. Und du willst es auch nicht mehr, weil du willst auch Zeit für dein Kind. Diese einfachen Sätze sollte ich drucken lassen und an alle Elterngeld-Bezieherinnen verteilen.
Der Vereinbarkeitshammer trifft jede:
Ich war genauso unvorbereitet – mich traf der Vereinbarkeits-Hammer von oben, hinten und vorne. Arbeiten mit Kind ist anstrengend. Punkt. Nach neun Jahren als arbeitende Mutter in verschiedenen Beschäftigungsmodellen kann ich das beurteilen. Ich ziehe jetzt den Schweden-Joker: Die Mütter dort haben garantiert die gleichen Probleme, aber die haben es ein bisschen besser. Weil sich alle daran gewöhnt haben, dass MütterundVäter eine Weile anders arbeiten müssen, wenn sie kleine Kinder haben! Es gibt dort eine gesellschaftliche stille Übereinkunft und die heißt: Das ist halt so!
Und das gilt nicht nur dann, wenn die Mütter aus dem Job sind, sondern vor allem, wenn sie zurückkommen. Ich zitiere immer gerne einen Unternehmer, der mit einer Schwedin verheiratet ist:
“In Schweden bist du als Manager ein Loser, wenn Du es nicht schaffst dein Kind nachmittags von der Kita abzuholen. Da gibt es grundsätzlich keine Meetings am späten Nachmittag, wenn einer im Team kleine Kinder hat”.
Glückliches Schweden, trauriges Deutschland?
Bullerbü ist nicht – was sich ändern muss:
In unseren Köpfen stecken Ideale und Konzepte, die nicht aufgehen. Im Job 150% zu geben und gleichzeitig die Supermutter zu sein, funktioniert nicht. Hat es nie. Die Vereinbarkeit von Arbeit und Kind kommt nicht automatisch mit Ablauf der Elternzeit. Und selbst, wenn du es verzweifelt versuchst: Es ist meistens nicht, wie du dir das vorstellst. Als arbeitende Mutter solltest du eines tun: Ansprüche aufgeben. Doch. I learned it the hard way (ich sage nur Mutter-Kind-Kur).
Deutschland im Jahre 2017 hat ein Problem mit arbeitenden Mütter und die Mütter Probleme mit der Arbeit. Wir brauchen dringend mehr Ehrlichkeit und eine familienfreundliche Unternehmenskultur. Und Kinderfreundlichkeit: Weil Bullerbü ist nicht!
Kinder werden krank! Wenn man Glück hat, hat man einen Partner oder eine Oma, die einspringen können. Und Mutti geht tapfer und zuverlässig ins Büro. Aber manchmal sind die Kinder so krank, dass die Mutter daheim bleiben muss. Ist so. Mütter können das sehr wohl einschätzen: Nein Kindern kann man kein Aspirin geben und sagen, reiß dich doch zusammen, und komm mit der Mutti ins Büro. Die lieben Kleinen gehören dann ins Bett, das gilt übrigens genauso für Mütter die krank sind. Preußische Tugenden bringen uns leider auf Dauer nicht weiter. Sie bringen uns nämlich ganz schön ins Straucheln.
Wenn Mutti kippt – kippt die Republik:
Und wenn Mutti kippt, kippt die ganze Republik. Doch: Von Kindern hat Vater Staat ziemlich viel. Wir alle. Alle Bemühungen Eltern Vollzeit-Beschäftigungen zu ermöglichen, sind ja schön, aber: Du kannst doch nicht den ganzen Tag dein Kind delegieren? Beziehung braucht Zeit! Kinder brauchen ihre Mütter (oder Väter ) – nicht nur wenn sie krank sind. Ich will hier nicht Fremdbetreuung verteufeln, aber wo lassen wir denn bitte oft unsere Kinder den ganzen Tag?
Die meisten Erzieher sind genauso durch, wie die Mütter. Die Arbeit als Erzieher ist anspruchsvoll und wird zu schlecht bezahlt. Nach 4 Jahren Vorstand in einer Elterninitiativ-Kita sage ich: Erzieher müssten im Grunde auch Ruhezeiten haben. Aber wie soll das gehen, in öffentlichen Schulen oder Kindergärten mit starren Strukturen? Jahrzehntelang ist nichts getan worden – läuft ja. Hängt halt wieder ein Zettel an der Tür: Alle krank, Kinder abholen früher. Mutti schafft das schon? Nimmt sie das Kind halt mit ins Büro. Und wenn es ein Baby ist, das vielleicht Geräusche macht?
Warum du besser mit Hundewelpen ins Büro kommst:
Das ist vielleicht keine gute Idee. Hundewelpe schlägt Baby in der Beliebtheitsskala immer noch um Längen. Wieso soll ich bitte schön so einer Gesellschaft einen gesunden Rentenkassen-Einzahler bescheren? Ihn erziehen, für ihn sorgen, gleichzeitig arbeiten, obwohl alle über mich die Nase rümpfen? Ehrlich gesagt bin ich inzwischen mindestens so genervt von euch wie ihr von mir! Ich zitiere mich jetzt mal selbst. In meinem letzten Beitrag habe ich schon mal Welpe Odin aus dem Hut gezaubert. Der ist jetzt wieder dran:
Wenn ein bärtiger total talentierter Kreativ-Chef ein 12 monatiges Sabbatical macht, danach mit einem Welpen auf dem Arm zurückkommt, und im Wochen-Meeting verkündet: „Ich geh jetzt wieder zur Uni, und arbeite nur noch 30 Stunden, weil ich hab ja jetzt den Hund“, dann seufzen alle selig. Der Mann muss gehalten werden, und er will es auch. “Einer für alle und alle für einen”.
Die Kollegen gehen wie selbstverständlich mit dem Hund raus, wenn der Kreativ-Chef eine Deadline hat, und wenn er „Welpe Odin“ deswegen nicht rechtzeitig zum Hundesitter bringen kann, kommt Odin halt in die Agentur. Aber was wenn Odin krank ist, und nicht zur Hundeschule kann? Und wenn der süße Hund auf den Teppich kotzt? Ach Gott der ist doch krank. Kann ja mal passieren. Dann macht der Kreativ-Chef einfach Homeoffice. Odin ist so krank – er muss zum Arzt? Oh Gott, ja natürlich muss ein Kollege einspringen.
Wer jetzt denkt, ich hätte einen Knall, dem sage ich: NEIN!
Und jetzt zum Schluss ein kleines Spiel: Tauscht in den vorherigen Sätzen den bärtigen Kreativ-Chef gegen „Kreativ-Chefin“, macht aus Sabbatical „Elternzeit“, aus „Welpen“ Baby, macht aus „Hundesitter“ Babysitter und aus „Hundeschule“ die Kita.
Nein ich habe mein Baby nie mit in eine Agentur gebracht! Ich bin gar keine Kreativ-Chefin. Ich bin nur eine ganz normale arbeitende alleinerziehende Mutter. Und ich habe auch keinen Hund. Ich schwöre.
Nachtrag für alle Männer/Väter: Ich habe diesen Artikel aus der Sicht einer arbeitenden Frau geschrieben, weil ich eine bin (war beim letzten Toilettenbesuch jedenfalls noch so). Und auch wenn viele Männer unter der Doppelbelastung Familie und Beruf stöhnen (siehe Kommentar von “a human man”) oder immer mehr Väter alleinerziehend sind, es sind in der Regel mehrheitlich die Frauen, die die Care Arbeit machen. Ist so und nun 15 Mal den nach unten schauenden Hund rein prophylaktisch!
Und wer sich richtig aufregen will, oder mehr lachen, dem empfehle ich den Beitrag Heim & Herd!
Und wer Karriere machen will, der bereite sich hier vor: Die Top Killersätze, die keine arbeitende Mutter braucht
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Inka
6. März 2017 — 8:13
Hahaha, sorry, ich lache immer noch wegen deines coolen Bart-Typen-Hundewelpen-Vergleichs – großartig!
Ich hatte mal einen Vergleich, der in selbige Richtung ging, allerdings ging es da um Mänber zu und Frauen. Ich selbst habe keine Kinder und mich dennoch fürs Downshiften entschieden und arbeite nebenher selbständig. Ja, Abeitgeber finden Teilzeit nicht klasse, aber das eigentliche Problem wird auf die Gruppe “Mütter” geschoben, da gebe ich dir absolut Recht.
Ich arbeite übrigens traurigerweise mit kaum einer Mutter-Kollegin – die sind in meinem Bereich so gut wie nicht vorhanden.
Danke für diesen Artikel!
Notyetaguru
6. März 2017 — 20:14
Bitte gern, vielen Dank fürs Lesen. Ich kann nur hoffen, dass die Demographie Keule so manchem Chef auf den Zeh fällt, und ihm dabei die Augen aufgehen. Meinen besten Teilzeit-Job habe ich übrigens in einem reinen Frauen-Team gemacht. Alles Frauen, alles Mütter. Und: Es wäre großartig, wenn es mehr Job-Sharing gäbe in Deutschland, und nicht diesen Präsenzwahn. LG
Petra
6. März 2017 — 22:56
Danke für diesen Text! Eigentlich ist das Thema ja gar nicht zum Lachen, ich tue es aber trotzdem. Es ist genau so. Ich schwöre 🙂
Notyetaguru
12. März 2017 — 19:26
Bitte Petra LG
Ina
7. März 2017 — 1:32
Du sprichst mir dermaßen aus der Seele. Ich muss sagen, ich habe eine Menge Glück. Mein Job, zwei Kleinkinder, Hund, Haus, alleinerziehend, Vater in Italien, keine Familie in der Nähe. Aber Gott sei Dank habe ich großartige Kollegen und einen tollen Freundeskreis denn ich arbeite Vollzeit. Und mir haben sich dermaßen viele Vorgesetzte und Co in den Weg gestellt. Nach wie vor gibt es Fronten. Die die mit der Nase rümpfen und es einfach nicht verstehen und mich als Belastung und unzuverlässig empfinden, mir sogar Steine in den Weg legen und dann wiederum die echten, wundervollen Kollegen und Kameraden (ja, ich bin Soldatin) die mir den Weg ebnen, es mir erleichtern und mir den Rücken stärken. Für die ich Tag für Tag dankbar bin. Und Tatsache, Hunde sind auch bei uns willkommener als Kinder. Erst kam ich zwei Tage die Woche mit Kind ins Büro, dann änderte sich der Vorgesetzte und ich musste mein Kind binnen sechs Wochen “weg organisieren”. Alptraum. Aber auch da haben Kameraden zu mir gestanden. Ich arbeite nun von zu Hause. 40 Stunden die Woche, montags bis sonntags abends wenn die Kinder schlafen und montags bin ich im Büro wo meine Mäuse den Vormittag in der Kita verbringen. Und ich bin sehr glücklich. Es ist furchtbar anstrengend und auch sehr unangenehm da ja ständig einer krank ist und man wieder hin und her koordinieren und bitte bitte sagen muss, aber ich habe ein Glück das unglaublich viele Mamis leider nicht haben. Ich bin unabhängig und abgesichert. An meinen Unterstützern sollte sich jeder Arbeitgeber, Chef, Kollege usw ein Beispiel nehmen. Denn wenn es keine Kinder und keine Mamas mehr gibt sind wir bald ausgestorben. Und Kinder sind auch kein störendes oder nerviges Beiwerk sondern unsere Zukunft. Das sollten sich alle dringend mal wieder ins Gedächtnis rufen.
Notyetaguru
7. März 2017 — 19:19
Das finde ich sehr toll, dass Du solche Unterstützung hast. Ich finde übrigens das ist etwas, was allen Müttern helfen würde: Eine Solidargemeinschaft. Es gilt immer noch der der alte Spruch: Es braucht ein Dorf ein Kind zu erziehen. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft! Vielen Dank, dass Du hierher gefunden hast! Grüße an die Mäuse und Deine Kollegen!
Franziska
7. März 2017 — 7:47
Herzlichen Dank für diesen wunderbar ehrlichen und herzerfrischenden Artikel. Es ist allerdings wirklich traurig, dass es in Deutschland immer noch keinen Schritt voran ging.
Ich habe so vieles von dem was Du schreibst, hautnah miterlebt und hoffe, dass Du zum Nachdenken anregst. Danke!
Notyetaguru
7. März 2017 — 19:21
Ach Franziska gern geschehen, ja in der Tat, die wirklichen Hammer-Geschichten hab ich noch in der Schublade…Odin ist nur die Schwanz wedelnde Spitze des Eisbergs! LG
Ellen
7. März 2017 — 8:23
Toll. Einfach toll. Toller Text. Auf den Punkt. Punkt.
Notyetaguru
7. März 2017 — 19:22
Danke.Punkt.
A Parent
8. März 2017 — 18:13
Toll geschrieben und…
… die Frage:
Warum bleibst du nicht zu Hause?*
Wer sich für Kinder entscheidet, sollte nach meiner Meinung, mind. im Vorfeld entschieden haben nicht arbeiten zu gehen, um sich nicht dem mögl. Spagat auszusetzen und sich Vollzeit um das Kind kümmern zu dem man sich, vorzugsweise gemeinsam, entschieden hat.
Wenn man eine SuperMami sein muss, dann nur für seine Kinder und für niemand anderen.
Gruß
*Solltest du darauf angewiesen sein, da es keinen Partner gibt, ist die Frage zurückgezogen.
Zudem, falls die Frage aufkommt, wir haben es bei allen Kindern so gemacht und mögliche finanzielle Einschnitte in Kauf genommen.
Notyetaguru
9. März 2017 — 6:05
Also ehrlich gesagt arbeite ich gern. Und ich musste das auch, weil ich alleine war. Ich finde, dass Mütter das können und sollten, wenn sie genug Unterstützung haben. Ich würde allerdings mein Kind nie wieder mit einem Jahr in die Kita geben. Das war zu früh für ihn, das ist aber glaube ich auch sehr verschieden. Ich kenne Kinder bei denen das sehr gut funktioniert hat. Ich muss gestehen, dass ich erstmal die Augenbraue hochgezogen habe bei Deinem Kommentar. Willst Du denn nach der Familienpause wieder arbeiten bzw. kannst Du das? Ich finde es schön, dass Frauen die Wahl haben zuhause zu bleiben, allerdings sehe ich das sehr kritisch. Ich glaube wirklich, dass eine gute Kita auch für die Entwicklung der Kinder wichtig ist. Mein Kind war nach der ersten Pleite, dann in einer kleinen Elterninitiative – 16 Kinder zwischen 2 und 6 Jahren mit 3 Erziehern. Und eine Frage: Wie sieht denn Deine Zukunft ohne Mann und Kinder aus? Das ist nicht so böse gemeint, wie es klingt. Solltest Du nicht auf einen Beruf (respektive Einkommen) angewiesen sein, weil Du Erbin mehrerer Mietshäuser in Prenzlauer Berg bist, ist die Frage zurückgezogen. Wenn Du gar meine Vermieterin bist natürlich auch.
Katherine
9. März 2017 — 20:57
sehr Gut geantwortet!!!
Kirsten
9. März 2017 — 23:26
Hallo “A parent”,
erste Frage: bist Du ein Mann oder eine Frau? Zweite Frage in die gleiche Richtung “wir haben es bei allen Kindern so gemacht “… Bist Du der Mann oder die Frau in der Beziehung?
Mich erschüttert Deine Frage “Warum bleibst du nicht zu Hause?” an die Verfasserin dieses Artikels sehr.
Sind Dir die Scheidungsraten bewusst? Ist Dir bewusst, dass frau, selbst wenn “alles glatt läuft” bereits bei einem Teilzeitpensum den Kürzeren zieht? Ist Dir bewusst, dass man nach mehreren Jahren kompletter Elternzeit in vielen Berufen schlicht “raus” ist aus dem Arbeitsmarkt?
Wenn Du und Dein/e Partner/in mit dem von Euch gewählten Modell _beide_ glücklich seid ist das doch klasse. Ich halte es jedoch für vermessen anderen Eltern vorzuschreiben, wie sie mit der Vereinbakeit von Familie und Beruf umzugehen haben.
Grüße
Kirsten
Heike
12. März 2017 — 6:35
Hallöle,
*räusper*
Selbst wenn es einen Partner gibt, heißt das noch lange nicht, das der Vollzeit arbeitend genug verdient. Vielleicht ist ja die Mama mit der besseren Ausbildung in einem 30h die Hauptverdienerin und bringt die Brötchen heim.
Apropos… Sonntag Morgen halb 7, ich steh dann mal auf, drei Paar Kinderfüße tappsen schon und gehe Brötchen holen.
Notyetaguru
12. März 2017 — 16:10
Ja stimmt – aber so einen 30 h Job suche ich übrigens gerade auch! Was machst Du Astrophysik? LG
Ute Gerhardt
13. März 2017 — 9:03
Mal ganz davon abgesehen, dass viele von uns ihren Job einfach gerne machen und man in der Elternzeit eh schon oft das Gefühl hat, zwischen Windeln und Heiteitei langsam zu verblöden:
Scheidung ist ein Risiko. (Haben viele erlebt.) Tod des Partners ein anderes. (Hat mein Vater erlebt.) Ein Partner, der als Alleinverdiener plötzlich Pascha-Allüren entwickelt, ein weiteres. (Habe ich erlebt.) Nicht mehr in den Job zu können, wenn man zu lange draußen war, haben auch schon viele erlebt. Und das sind genau die Hochqualifizierten, die vorher eine Menge Zeit und Geld in ihre Ausbildung gesteckt haben. Auf die verzichten zu müssen, weil ihr Wissen verfallen und veraltet ist, ist auch volkswirtschaftlich betrachtet ein Unding.
Ein Problem, das aber alle Nicht-Arbeitenden erwischen wird, sind die Renten: Eine Frau, die für die Kinder daheim bleibt und sich derart abhängig von einem derart löcherigen Versorgungssystem macht wie unserem, kann sich inzwischen in Deutschland doch drauf gefasst machen, im Alter unter der Brücke zu schlafen. Und dann heißt es wieder: “Ja warum haste denn auch nicht gearbeitet?” Schon klar.
Notyetaguru
13. März 2017 — 10:23
Ja ich kenne ganz viele Frauen, die Kinder großgezogen haben, immer gearbeitet und im Alter Grundsicherung bekommen. Das geht für mich gar nicht.
Elisabeth
13. März 2017 — 18:36
Für die überwiegende Mehrheit aller Familien stellt sich die Frage nach dem Zuhausebleiben bei den heutigen Wohnkosten gar nicht mehr. Es bleibt nur die Frage, ob zwei Jahre “drin sind” oder es bei einem Karenzjahr bleiben muss. Denn in den meisten Städten kann eine 4-köpfige Familie heute nicht mehr von einem durchschnittlichen Gehalt leben.
Wir wohnen beispielsweise in Wien – €950 für eine (geförderte) Wohnung kalt + Strom, + Heizung/Warmwasser, + Versicherungen, + Telefon/Internet, + Transportkosten (Öffi und/oder Auto). Da ist es weg, das erste Gehalt. Ohne gegessen zu haben oder auch nur ein Kleidungsstück zu kaufen. Und das ist schon mehr als ein “normales” Gehalt z.B. im Handel nur für Fixkosten.
(Kollektivvertrag Einzelhandel im 8. Arbeitsjahr ca. 1600 BRUTTO -> €1260 Netto)
Schön, wenn man sich leisten kann, daheim zu bleiben. Aber das ist schon lange nicht mehr die Norm.
Und “finanzielle Einschnitte” schön und gut, aber auf Fixkosten und Lebensmittel kann selbst die sparsamste Familie nicht verzichten.
Notyetaguru
13. März 2017 — 18:51
Ja Elisabeth so ähnlich ist das hier. Ich würde gerne in eine günstigere Wohnung ziehen, aber ich finde keine. Als Mutter allein mit Kind bist Du da am Ende der Verteilungskette. Viele Familien sind knapp über einem Wohnberechtigungsschein, oder Wohngeld. Es wäre schön, wenn es da mehr Hilfen gäbe, oder eben bezahlbaren Wohnraum. Aber das ist das nächste Fass, das ich mal aufmache…oder wir alle.
Bea
10. April 2017 — 16:04
Nachdem ich es nun (fast) geschafft habe, alle Kommentare zu dem Artikel zu lesen, muss ich in den letzten 10 Min meines Teilzeitjobs heute doch noch was schreiben… bevor ich’s vergess!
Ich könnte hier zu allen Einzelthemen meinen berühmten ‘Senf’ hinzugeben – aber da ich gerade umgezogen bin, betifft mich dieses ‘Fass’ am meisten. Alleinerziehend – und nicht getrennt-erziehend, bekomme ich vom geflüchteten Kindsvater (das Ende der Welt war ihm grad gut genug) natürlich auch keine regelmäßige Unterstützung und der unglaubliche Unterhaltsvorschuss von 145 Euro/Monat reißt die Nebenkosten für einen 6jährigen wirklich raus. Wo bleibt eigentlich die ECHTE steuerliche Unterstützung für Alleinverdiener mit Kind und nicht das Ehegattensplitting von AnnoDazumal? Nicht mal bei der Krippen- oder Kindergartenvergabe haben wir einen Vorteil (zumindest nicht in BAYERN) – weder bei der Vergabe noch bei den Kosten, da das ja ‘ungerecht wäre Familien gegenüber, die beide arbeiten gehen’ – d.h. mit dem 32-Stunden Teilzeitjob ein Kind allein zu versorgen ist mehr als ein Drahtseilakt in MUC. Ich hab es trotzdem durchgezogen, meinen Sohn jede Nacht neben mir im Bett zu haben bis vor 1 Monat (Schlafmangel ist einer der Hauptgründe, wenn die Pfunde nicht purzeln wollen nach der Schwangerschaft ;-))), als wir endlich eine MünchenModell Wohnung bekommen haben, die von der Stadt unterstützt ist und WIRKLICH bezahlbar! Ein drittes Zimmer und eigenes Schlafzimmer YIPPPIIII auf ganzen 65qm und Warmmiete NUR 1111 Euro. Jiap – Willkommen Realität. 4 Jahre lang habe ich gesucht und als Absagen immer wieder gehört: Alleinerziehende gehen für den Vermieter gar nicht, da sie unkündbar sind. Und das was Sie verdienen, langt Ihnen doch gar nicht für die Miete + den Rest (ging nur bisher auch irgendwie – musste ja). D.h. auf dem freien Wohnungsmarkt war rein gar nicht zu bekommen… 400 Mitbewerber bei dieser Wohnung konnte ich dann irgendwie aus dem Rennen stechen – und warum? Weil ich mich inzwischen so gut mit Mietrecht und Mietspiegel auskannte, dass ich die vertraglichen Bedingungen des Vermieters einfach nicht für voll genommen habe – hätte ich sowieso nicht gezahlt. Glücklicherweise ist dieser vor Vertragsabschluss auf die gesetzlichen Bestimmungen zurückgerudert und die 3 bereits eingebauten Staffeln entsprechen nun der Rechtssprechung.. auch kein Honigschlecken – alle 3 Jahre 10% + der Nettomiete… aber wer weiß was bis dahin passiert.
Auf alle Fälle HUT ab vor deinen tollen Artikeln, deinem mega Humor bei der Sache und der erfrischenden Art, heikle Themen immer wieder heiter zu umschiffen….
passt sehr gut zu meinem momentanen Lebensmotto: ” Du kannst den Wind nicht ändern, aber lernen mit den Segeln umzugehen.”
Ich freue mich auf viele weitere Lesehäppchen.
Notyetaguru
22. April 2017 — 10:35
Liebe Bea vielen Dank und toll dass Du das geschafft hast, ich kenne mich damit leider gar nicht und viele andere Frauen bestimmt auch nicht. Ich würde gern einen Artikel schreiben darüber – ich schicke Dir eine Mail!
Johanna
14. März 2017 — 21:31
Diese einstellung finde ich echt feagwürdig.
Ich funde es schön, mit meinen kindern zwit zu verbringen, aber ich war nach 2 jahren zuhause depressiv. Es ist nicht für jede (ich kenne sogar keine einzige) die grosse erfüllung mit den kindern zuhause zu bleiben. Die finanzielle seite kommt noch erschwerend hinzu.
Meiner meinung nach wären es ein gesunder standart wenn beide in teilzeit gingen, bzw 30 std als vollzeit gelten würde.
Notyetaguru
14. März 2017 — 22:16
Ich verstehe Deinen Kommentar nicht? ah sorry so spät jetzt doch Lg
Ines
8. März 2017 — 18:51
Danke! Du sprichst sovielen Frauen aus der Seele. Ich bin den Weg der Selbstständig gegangen. Auch der ist mühsam. Eine Gesellschaft, die arbeitende Mütter und überhaupt alle Mitglieder der Gesellschaft im Auge hat, wäre echt ne Wucht!
Notyetaguru
9. März 2017 — 6:07
Vielen Dank Ines, ja das wäre schön!
Michael Kasper
9. März 2017 — 5:10
Kann Deinen Ranz gut verstehen. Ich sehe das ganz anders, deswegen habe ich nur Mütter eingestellt. Bin absolut überzeugt von den Mami-Qualitäten und dem Organisations-Talent vieler Frauen mit Kindern.
Notyetaguru
9. März 2017 — 6:33
Ha! Du bist der Mann mit dem Metzger! Michael ich danke Dir für den Kommentar und dass du Muttis einstellst. Wenn Du jemals nach Berlin kommst mit der Agentur: Ruf! Mich! An!
Michael Kasper
13. März 2017 — 22:29
Metzger? Wie kommst jetzt auf den? 🙂 Aber ja, stimmt schon.
Berlin is leider nix für mich. Bin ein bayrisches Dorfkind. 🙂
Janka
9. März 2017 — 13:37
Der Text ist gut! Meine Erfahrung mit Anfang 20 waren ein Chef beim Vorstellungsgespräch der meinte ich solle doch erst mal bitte zwei Kinder kriegen dann würde er mich einstellen. 10 Jahre später war es dann soweit und was ist passiert? Also nee mit kleinen Kids sind sie ja doch oft nicht da und Überstunden können Sie auch nicht leisten…. Bin mittlerweile selbstständig 😉
Notyetaguru
9. März 2017 — 18:51
Danke Janka, ja es gibt leider immer Theorie und Praxis. Auch leider manchmal bei Chefs. Und ich verstehe auch warum viele Mütter lieber selbstständig sind.
Lutz Bierend
9. März 2017 — 14:46
Auch alle arbeiten Väter tun das, wenn sie alleine ihre Kinder großziehen. Insofern konnte ich mich sehr gut in dem Text wiederfinden .
Natürlich nervt es trotzdem, für alles die Vernatwortung zu tragen. Dafür das die Kinder selbstbewusste aber keine überheblichen Menschen werden, die wissen was sie wollen. Dafür dass sie auch den Weg dahin nicht verhungern oder auf HartzIV Niveau leben müssen.
Ist ein anstrengender Job, aber irgendwer muß ihn ja tun, aber wenn ich meine Tochter neben dem Abitur schon auf der Bühne von Hamburgs größten Privattheater sehe, oder mein Sohn mir seine neuesten Kompositionen vorspielt, dann weiß ich, dass es das wert ist.
Notyetaguru
9. März 2017 — 18:10
Also ich bin gar nicht genervt von der Verantwortung Lutz, ich bin nur genervt von der Ignoranz der Gesellschaft. Ich finde es ist Zeit, dass sich das ändert. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich überrascht, dass das so ein Beitrag, wo Mutti einfach mal schildert wie es ist von 8 – 17 Uhr immer noch Wellen schlägt. Bekommt man nicht so mit? Läuft halt, Dank Mutti und manchem Vati.
Anna
9. März 2017 — 15:34
Darf ich fragen oder habe ich es überlesen? Wo ist der Kindsvater?
Notyetaguru
9. März 2017 — 18:16
Du darfst alles fragen Anna. Allerdings verstehe ich die Frage nicht, was spielt das für eine Rolle, wenn er da ist? Ändert ja nichts daran, dass du als arbeitende Mutter nicht gerade hoch im Kurs stehst. Ob mit oder ohne Mann.
Anna
9. März 2017 — 21:06
Das sehe ich anders. Wenn der Vater auch Vater und nicht nur Erzeuger ist, kann Frau deutlich anders arbeiten. Was ihren Kurswert ändert.
Dazu passt auch das Thema Fremdbetreuung. Ein Wort, was zeigt wo Deutschland kulturell steht – ungefähr so wie “Karrierefrau”.
“Kinder brauchen ihre Mütter – nicht nur wenn sie krank sind.” – und die Väter?
“Ich will hier nicht Fremdbetreuung verteufeln, aber wo lassen wir denn bitte mehrheitlich unsere Kinder den ganzen Tag, und in welchem Zustand kommen sie zurück?”
Ich lebe in den Niederlanden. Kinder werden hier morgens um 7.39/8.00 in die Kita gebracht und nicht vor 17.30 abgeholt. Und das schon mit 3,5 Monaten, denn da geht Mama wieder arbeiten oft in 80% aber auch etliche 100%. Beide Gehälter sind auch nötig.
Und die Kinder haben auch Väter. Mein Mann ist Niederländer und seine beiden Chefs sind auch junge Väter. Flexible Arbeitszeiten (und weniger) sind kein Thema und die Kinder zuhause das Hauptthema in den Pausen – auch der Väter, nicht nur der Mütter.
Notyetaguru
9. März 2017 — 22:51
Liebe Anna, ah ich verstehe: Ja manche haben das besser im Griff mit den Männern. Aber ernsthaft: Wieso hat das Einfluss auf meinen Kurswert als arbeitende Mutter? Das hat doch nichts mit meiner Kompetenz zu tun, und ändert in meinem Fall auch nichts an meiner Verfügbarkeit. Zu meinem Zitat mit der Fremdbetreuung. Fremdbetreuung ist ein völlig wertfreier Begriff, jedenfalls für mich. Ich verstehe nicht warum dich das so ärgert? Ich frage einfach nur nach dem momentanen Zustand der Kinderbetreuung in Deutschland. Ich finde, dass gute Betreuung nicht nur darin besteht, Kinder möglichst lange, und so früh wie möglich, irgendwo hinzugeben. Das ist mein persönliches Fazit als Mutter und als ehemaliger Vorstand in einer Elterninitiative. Vielleicht ist das in Holland ja paradiesisch in der Kita? Hier können aber sehr viele Kinder gleichen Alters von einem Erzieher betreut werden laut Rechnung. Rein theoretisch können 1,5 Erzieher sich um 8,75 Einjährige gleichzeitig kümmern – und das ca. 8 Stunden lang. Das heißt praktisch eine(r) allein und ab und zu ein Springer, wenn die Fütterung der Raubtiere ansteht. Auch wenn alle brüllen stundenlang. Auf so eine Betreuung sollte keiner angewiesen sein. Ja vielleicht ist Holland weiter, aber ich lebe hier.
Judith
13. März 2017 — 3:07
Abgesehen davon schlägt sich der Frauen”bonus” auch im Gehalt der Frauen Mitte 30 und ohne Kinder nieder. Es ist also egal wie man es macht.
Notyetaguru
13. März 2017 — 17:42
Haste sehr Recht Judith!
Ute Gerhardt
13. März 2017 — 9:21
“Wenn der Vater auch Vater und nicht nur Erzeuger ist, kann Frau deutlich anders arbeiten. ”
Das glaubt ihr nur keiner. Erst recht kein Manager. Sieht man schon daran, dass die Männer beim Einstellungsgespräch niemals gefragt werden, wie sie “das alles” denn unter einen Hut kriegen wollen. Ein Mann mit Kindern wird als Verantwortungsträger gesehen. Motivierter als andere, denn “der muss ja eine Familie ernähren!” Eine Frau grundsätzlich als Risiko. “Die muss ja ständig kranke Kinder pflegen.” Wenn ich dann noch sehe, dass die Kollegen, die hier in den letzten Jahren Väter wurden, komischerweise graduell immer früher ins Büro kommen und immer später nach Hause gehen, weiß ich Bescheid…
Dazu kommt: Wann immer ir-gend-was, völlig egal was, in der Betreuung schief läuft, bist zumindest in Deutschland grundsätzlich du als Mutter die Dumme, die von Krippe, Kindergarten oder Schule aus dem Meeting geklingelt wird.
Auch vor der Trennung und Scheidung habe ich es nicht ein _einziges_ Mal erlebt, dass man meinen Mann angerufen hätte, wenn mit einem der Kinder was war. Nicht einmal, nachdem wir die Schule explizit schriftlich(!) darum gebeten hatten, weil seine Arbeitszeit weit flexibler war als meine. Jede, aber auch wirklich _jede_ dieser Institutionen hält automatisch die Arbeitszeit der Mutter für billiger und sie im Job für entbehrlicher und beim Kind für zuständiger.
Und genau so kommt das natürlich auch bei den Chefs und Managern an. Bei denen ist es ja garantiert auch die Frau, die von der Schule aus der Arbeit geklingelt wird. Das ist ein Teufelskreis!
Notyetaguru
13. März 2017 — 10:28
Ja das ist so da geb ich Dir Recht. Ich hab mal vor 20 Jahren völlig genervt in einem Vorstellungsgespräch zu einem Personaler auf die Frage nach meinem Kinderwunsch gesagt: “Ich kann leider nach einer Totaloperation keine bekommen” – und nach einer kunstvollen Pause milde lächelnd aufgelöst: Kleiner Scherz
Nora
10. März 2017 — 1:57
Traurig wahrer Artikel, bei dem ich mich ein Mal geärgert habe, dass du selbst ein gängiges Klischee bedienst, bis ich gelesen habe, dass du alleinerziehend bist. Das entschuldigt es zwar, ich hätte bei dem Artikel generell aber trotzdem eine liberaler Grundeinstellung erwartet. Du schreibst “Kinder brauchen ihre Mütter” und lieferst den Männern und Kollegen damit eine unstrittige Steilvorlage für die perfekte Ausrede.
Es sind nicht die Mütter die Kinder brauchen, sondern eine nicht wechselnde Bezugsperson. Ich werde demnächst 4-fache Mutter mit Vollzeitjob als leitende Angestellte in einem internationalen Großkonzern. Wie? Ich habe das große und seltene Glück, dass mein Mann seit 10 Jahren zu Hause ist und alles am Laufen hält. Das gibt es wirklich, aber leider viel zu selten. Und da die Vereinbarkeit von Familie mit 2 vollzeit-berufstätigen Eltern/einem alleinerziehenden, vollzeit-berufstätigen Elternteil so extreme Energie und Gewissensbisse abverlangt, ist der Spruch “Kinder brauchen ihre Mütter” die perfekte Ausrede für Väter, Kollegen und Vorgesetzt, dass natürlich nur die Frauen kürzer treten können/müssen um die Kinder großzuziehen.
Die Frau ist damit selbst schuld, wenn sie sich diesen Stress antut, denn Kinder brauchen ja ihre Mütter und nicht ihre Väter, Großeltern oder eine andere Bezugsperson. Männer im Umfeld einer solch “egoistischen Karrierefrau” können Sie aus Mitleid mit den Kindern also nur darin unterstützen, dass sie “ihre” Rolle als Mutter erkennt und ihr aufzeigen, dass sie es ist, die sich selbst überfordert.
Sprüche von Kollegen wie: “Ich mache das lieber noch fertig. Mit etwas Glück schläft meine Tochter dann schon bis ich nach Hause komme” oder von Chefs wie: “Ich habe sie gefördert und jetzt kommt sie auf ein Mal und muss zu Hause bleiben, weil ihr Kind krank ist!” gehören damit zum guten Ton, statt dass sich die Männer dafür schämen.
Ich werde in unserer Firma oft als Vorbild propagiert, dabei ist es mein Mann, der eigentlich das Vorbild ist und an dem sich viel mehr Männer ein Beispiel nehmen sollten. Und sei es nur um sich mehr Zeit für die Familie zu nehmen und der Frau nicht die alleinige Verantwortung für Kinder und Haushalt neben dem Beruf zu überlassen.
Nora
10. März 2017 — 2:42
Ich lese leider jetzt erst Anna’s Kommentar und Stimme ihr voll und ganz zu. Väter (wenn verfügbar), gehören dazu! Wenn du das aus persönlichen Gründen ignorieren willst (als Tochter einer alleinerziehenden Mutter kann ich das sehr gut nachvollziehen), dann denke bitte zumindest daran, dass Väter auch Vorgesetzte und Kollegen sind und größtenteils aus eigener Erfahrung mit dir einer Meinung sind: Kinder brauchen ihre Mütter.
Väter, die sich der Rolle als Erzieher entziehen oder sich dafür entschuldigen nur der Freizeitpapi zu sein, da Kinder ja eigentlich nur ihre Mütter brauchen, können kein Verständnis für die Bedürfnisse erziehender Berufstätiger erlernen.
Ich war enttäuscht, als mein Mitarbeiter meinte: “Ich werde wieder Vater, aber keine Angst, ich nehme keine Elternzeit”. Innerlich kochend und äußerlich sehr freundlich habe ich an sein Mitwirken in der Erziehungsarbeit appelliert und ihn gebeten, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken. Unternehmen und Vorgesetzte müssen lernen, mit der zeitlichen Einschränkung umzugehen, die das “auf-die-Welt-Bringen” der zukünftigen Arbeitskräfte und Renteneinzahler mit sich bringt.
Nichts wird sich ändern, wenn Frauen nur über die Ignoranz klagen, wenn Männern nicht die Gelegenheit gegeben wird es selbst zu erfahren. Ein Mann kann auch nicht jammern, dass die Frau so wenig Verständnis für die “Qualen” aufzeigt, die der Gang zum Urologen mit sich bringt, wenn 99% der Frauen gar keine Ahnung davon haben, wie es beim Urologen ist. Jetzt können nicht alle Frauen zum Urologen rennen, um sich in die Rolle des Mannes zu versetzten, aber dank Elternzeit haben wir seit einigen Jahren endlich die Möglichkeit traditionellen Männern einen Einblick in die Erziehungsarbeit zu erlauben. Ein Wermutstropfen bei der Sache: die 2 Monate für den Mann sind nicht verpflichtend, so dass ich schon erleben musste, wie Männer trotz Anspruch per Gesetz dafür kämpfen mussten, dass der Arbeitgeber diesem Anspruch auf Elternzeit auch nachkommt.
Notyetaguru
10. März 2017 — 8:14
Also ehrlich gesagt bin ich ziemlich verblüfft, dass mein Artikel so falsch verstanden werden kann. Natürlich bin ich dafür, dass Väter verdammt noch mal für Ihre Kinder da sind und sich kümmern, auch wenn sie krank sind. In diesem Artikel geht es vor allem um die Mütter, weil ich eine bin. Es geht um die Unvereinbarkeit von Kind und Beruf. Es geht um die Einstellung und Haltung gegenüber arbeitenden Mütter. Und diese starren Arbeitszeiten, die uns ins Schleudern bringen. Ich freue mich, dass das bei dir mit Kindern und Karriere gut klappt. Leider bist du aber mit deinem Modell ein gängiges Klischee, wie Frauen mit Kindern als leitende Angestellte im Großkonzern Karriere machen. Das funktioniert halt oft nur, wenn der Partner dann zuhause ist. Daran sieht man doch, dass die Vereinbarkeit gar nicht anders klappt, außer dass einer daheim ist. Natürlich brauchen Kinder ihre Mütter, wenn sie krank sind. Oder den Vater klar. Es geht nicht darum, wer von beiden dann zuhause bleibt. Es geht einfach darum, dass es normal für eine Mutter ist, dass sie zuhause bleiben kann, wenn das Kind krank ist. Und dass das nichts damit zu tun hat, ob sie eine engagierte Mitarbeiterin ist, wenn sie das tut. Gilt auch für den Vater. Natürlich kann ein krankes Kind auch bei der Oma bleiben oder dem Opa oder beim Paten oder beim Au Pair, oder beim Nachbarn, wenn derjenige sich kümmern kann, verlässlich ist und bekannt, und gut für das Kind sorgt.
Lizz
10. März 2017 — 8:00
Danke. Ich war 10 Jahre alleinerziehend mit 2 Kindern ohne Unterstützung vom Vater und Du sprichst mir aus der Seele. Bekomme in ca 3 Wochen noch ein Kind und natürlich überwiegt die Freude aber wenn man weiß was es bedeutet, geht einem der Arsch schon auf Grundeis. Alles Liebe.
Notyetaguru
11. März 2017 — 7:52
Liebe Lizz das wird alles schön, du bist doch im Training 😉 alles Gute für Euch!
Daniela
10. März 2017 — 8:26
Ein unglaublich wahrer Text- vielen lieben Dank dafür! Ich sitze gerade mit meinem auf lautlos gestellten Handy auf der Couch, neben mir eine (endlich schlafende) 3-jährige Fieberprinzessin, vor mir ein kalter Kaffee, daneben eine AU-Kind, in mir ein ungemütliches Gefühl, weil ich meine Kolleginnen heute im Stich lassen muss. Und in der Schule eine 9-jährige, die heute morgen leider viel zu kurz gekommen ist. Wie der Tag weiter geht? Keine Ahnung. Wird schon irgendwie rum gehen. Mit ganz viel kuscheln und Liebe. Von Mama. Die jetzt einfach ihr schlechtes Gewissen abstellt. Weil sie gerade einen sehr sehr wahren Text gelesen hat, immernoch schmunzelt und jetzt einfach ‘nur’ Mama ist. Den ganzen Tag. Punkt.
Notyetaguru
11. März 2017 — 7:54
Ja hier ist auch Outbreak, aber ich konnte von zuhause arbeiten. Und das hohe Fieber kam erst Freitag um 12 Uhr, sehr günstig für berufstätige Muttis, an dieser Stelle vielen Dank an das verständnisvolle Virus.
Friederike v. Hundelshausen
10. März 2017 — 9:26
Unterhaltsamer Artikel mit viel Wahrem. Das größte Problem sehe ich jedoch in den Müttern selber, die versuchen in allem perfekt zu sein und das kann einfach nicht gehen. Ich habe meine Ansprüche an Perfektionismus mit meinen 2 Kindern deutlich reduziert. Als Erweiterung zu Deinem Beitrag würde ich gerne auf meinen verweisen, in dem ich über Homeoffice mit 2 anwesenden Kindern geschrieben habe: http://blog.germanpersonnel.de/homeoffice-mit-2-anwesenden-kindern/
Notyetaguru
11. März 2017 — 7:55
Ja natürlich ist das auch ein Teil der Misere, steht ja auch im Artikel. Hat aber auch mit diesem Mütterkult zu tun, der in Deutschland betrieben wird.
Ulla
10. März 2017 — 15:42
Hat sich außer an den Gesetzen und Betreuungsmöglichkeiten und den Preisen für diese in den letzten dreiunddreißg Jahren irgendwas geändert????? Außer, dass sich jetzt die Mütter/Eltern noch gegenseitig an den Kragen gehen? Obwohl – auch das gab es schon in den 80ern und 90ern – da waren berufstätige Alleinerziehende vor allem von Müttern geächtet, die selbst daheim waren. Und von Männern, die Angst um ihren Job hatten. Bin ich froh, dass mein Kind groß ist. Gestern wanderte vor mir ein junger Mann her. Auf dem Rückenteil seines Hoodies war zu lesen: “Don`t let the Bastards get you down.” In diesem Sinne. Take care.
Notyetaguru
11. März 2017 — 7:29
Ja ich stelle das leider auch fest. Ich habe das als Tochter erlebt und jetzt selbst als Mutter. Dabei ist es doch so: Wenn alleinerziehende Eltern klarkommen, schaffen es die zu zweit erst recht gut. Und auch die Kinder haben was davon. Ich kann nicht verstehen, warum wir egal in welchen Umständen wir leben, da nicht an einem Strang ziehen.
Britt Lesley
10. März 2017 — 20:15
Amen, sista! Amen!
Notyetaguru
11. März 2017 — 7:55
Danke Britt!
Katja
10. März 2017 — 22:22
Ich kann nur sagen, ich habe den Beitrag genau richtig verstanden:
Kurz und knapp: Wir brauchen mehr Arbeitgeber mit Verständnis für arbeitende Mütter.
Das unterschreibe ich sofort.
Zu gerne wäre ich mal ohne schlechtes Gewissen zu Hause, wenn mein Kind krank ist.
Notyetaguru
11. März 2017 — 7:58
Ja das wäre schön, ich habe vorgestern einer früheren Chefin auch noch mal gedankt, dafür dass immer Verständnis dafür herrschte und nie jemand gestöhnt hat. Diese nonverbalen Unmutsbekundungen in Verbindung mit dem Satz: “Natürlich wenn es nicht anders geht” haben mich immer irre gemacht, sowohl bei Kollegen, bei Kunden und bei Chefs.
Andrea
11. März 2017 — 10:25
Ich bin jetzt 14 Jahre Mutter und kann eigentlich auf gute bis sehr gute Erfahrungen zurück blicken. Ein engagierter Kindsvater und Ehemann, Omas und Opa in der Umgebung, eine super Kita von 0-6 für beide Kinder (an einem Ort!). Jobsharing während der Elternzeit. Und trotzdem hab ich irgendwann die Grätsche gemacht. Hatte mich selbst in meinem durchgetakteten Uhrwerkleben komplett vergessen.
Ich habs knapp ohne Mutter Kind Kur dafür mit etlichen Therapiestunden geschafft, mir endlich wieder näher zu kommen… dann gute andere Wege eingeschlagen, die mehr zu Beruf UND Familie passen. Ein ständiges Nachjustieren ist nötig. Für verschiedene Kindesalterphasen eignen sich verschiedene Modelle.
Am Ende profitiere ich heute -wo meine Kinder aus dem gröbsten raus sind- von meiner quasi durchgehenden Berufstätigkeit. Aber für mich persönlich war und ist es nach wie vor ein Drahtseilakt, auch noch mich selbst im Auge zu behalten und nicht nur zu funktionieren. Denn nur dann läuft es wirklich rund.
Danke für diesen tollen, amüsant geschriebenen Artikel. Ich unterschreibe jeden Satz. Trotz meiner eigenen positiven Erfahrungen…leider. Das Härteste für mich war der Prozess “Mutter werden”. Nach dem ersten Geburtstag meiner Tochter habe ich gesagt:”ich bin so froh,dass ich in diesem Jahr nicht wahnsinnig geworden bin”. Alles wird anders. Im innen und im außen. Und es schmerzt, von dem alten Vormutterdasein Abschied zu nehmen.
Es gibt vielleicht Mütter, die das Klischee erfüllen, ständig wegen ihrer Kinder zu fehlen oder Extrawürste zu verlangen. Ich persönlich kenne keine. Vielleicht liegt das Problem auch hier: eine Firma/Abteilung/Team jagt hinter irgendwelchen Zielen hinterher… und plötzlich kommt da eine und sagt, sie hätte da noch was anderes, was ihr auch wichtig ist, sie würde zwar weiter gern mitjagen, aber bitte, ob man nicht die andere Priorität auch berücksichtigen könne. Das stößt die vor den Kopf, die keine Kinder haben (es gibt wichtigeres als GeldArbeit…) UND die die sich voll mit der Gruppe identifizieren und die Firmenziele zu ihren eigenen machen und dafür die letzte Meile gehen (hups, gibt’s auch noch was anderes was meinem Leben Sinn gibt?) UND die, die in ihrer Familie eher das traditionelle Modell gefahren haben (ohne damit vielleicht besonders glücklich (gewesen) zu sein -hätte es anders sein können? könnte es anders sein?).
Ich frage mich immer wieder, was passieren müsste, damit es wirklich besser wird. Vielleicht sollten wir Frauen und Mütter uns endlich zusammen tun (statt uns ständig zu batteln) und Unternehmen gründen, in denen anders arbeiten normal und trotzdem total produktiv ist?
Bin sehr gespannt auf weitere erfrischende Berichte dieser Art!
Notyetaguru
12. März 2017 — 9:45
Liebe Andrea, vielen Dank – da nicke ich ganz oft. Ich kenne das was du beschreibst sehr gut. So entstand auch dieser Blog. Ich möchte hier einen Ort schaffen, wo Mütter ganz viel Anregung finden – oder auch Väter. Ein Kind zu haben ist ein großes Geschenk und es verändert in der Tat sehr viel. Das ist sehr spannend und je nachdem was man mitbringt oder wie man lebt auch schwierig. Darum geht es hier, weil ich das sehr gut kenne. Ich freue mich wenn Du hier öfter vorbeischaust. LG
Siri
11. März 2017 — 11:49
🙂 und du hast nur ein Kind!
Notyetaguru
12. März 2017 — 9:45
ja eigentlich darf ich gar nicht mitreden 😉
Anne Kremer
11. März 2017 — 12:03
Cooler Beitrag,trifft in allen Punkten zu und ich bin froh,das meine Tochter jetzt 17 wird und sie war mit 1 Jahr in der Kita,ich habe Vollzeit gearbeitet im Schichtdienst,weil alleinerziehend,meine Tochter ist ein tolles Mädchen,selbstbewusst,Leistungssportlerin,Abiturient….
Letztlich hat es viel Kraft und Energie gekostet,allen hier viel Erfolg,auf welchem Weg auch immer
Notyetaguru
12. März 2017 — 17:25
Danke Anne na das lässt mich hoffen 😉
Antje
11. März 2017 — 12:58
Gott, ist das toll geschrieben und obwohl ich einen sehr toleranten Chef habe, weiss ich, wie hart es ist neben 2 kleinen Kinder 6 Stunden am Tag zu arbeiten.
Notyetaguru
12. März 2017 — 16:18
Danke liebe Antje!
Astrid
11. März 2017 — 13:02
Super Artikel! Spricht einem echt aus der Seele… als arbeitende Mutter eines Dreijährigen kann ich das nur unterschreiben!!
Notyetaguru
12. März 2017 — 16:18
Danke liebe Astrid!
Bellaandrina
11. März 2017 — 19:10
Super Artikel! Diskussionen wie diese bräuchten wir viel mehr und in der Öffentlichkeit! Ich finde, es sollte keine Diskussion geben, OB eine Frau oder der Mann nach der Elternzeit wieder arbeitet. Dies sollte jede Familie selber entscheiden können. Leider werden Frauen ja nach wie vor bei den Gehältern diskriminiert, weil ja die “Gefahr” des Ausfalls, welches aber doch in echt dem Erhalt unserer Gesellschaft dient, daher ist die Entscheidung, dass Frau Zuhause bleibt doch leider immer noch die realistischere. Sollte der Anteil von Männern und Frauen, die Zuhause bleiben sich angleichen, würde sich die Gehaltssituation vielleicht auch endlich einmal normalisieren.
Warum soll Frau generell auf den von ihr meist in vielen Jahren erworbenen Beruf verzichten,während die Männer so weiter machen dürfen, als wenn sich familiär nichts verändert hätte?
Wenn sich beide beruflich einschränken, die Arbeitgeber die Kindererziehung als wichtig ansehen und entsprechend anerkennen würden, müssten sich auch die Mütter nicht immer zerreißen.
Als unsere Tochter geboren wurde, gab es schon die Elternzeit für Männer,aber meinem Mann wurde sofort signalisiert, dass dies nicht gern gesehen würde und auch nicht garantiert werden kann, dass er seinen alten Job wieder bekommt!
Dies wird GsD mittlerweile besser.
Ich habe erst trotz besserer Qualifikation erst beim 2. Versuch die Leitung angeboten bekommen, weil ich ja nicht Vollzeit arbeiten kann. Jetzt geht sogar die Home office Variante!
Geht auch nur, weil mein Mann, die Oma und auch das Verständnis des Arbeitgebers vorhanden sind!
Und unseren Kindern ist es völlig egal, ob Mama, Papa oder Oma auf sie aufpassen, wenn sie krank sind!
Übrigens bin ich der Meinung, dass Halbtags-Mamas die gleiche Arbeit einer Vollzeitkraft in der Hälfte der Zeit schaffen..😀
In dem Sinne….
Notyetaguru
12. März 2017 — 16:20
Ja ich glaube mit dem Verständnis des Arbeitgebers und einem guten Umfeld läuft es, und ich schaffe in meinen Halbtagsjobs genauso viel wie früher Vollzeit – einfach weil ich muss und viel fokussierter bin. LG
Xayriel
11. März 2017 — 22:50
Danke für den Beitrag, du sprichst mir aus der Seele.
Ich gehe unglaublich gern arbeiten, 40 Stunden Vollzeit, kein Ding. Zusammen mit meinem Mann und gescheiten Hort- und Kindergartenöffnungszeiten schaffen wir das auch ganz gut.
Was ich aber nicht schaffe ist, Krankheiten von meiner Familie fernzuhalten, egal wie sehr ich mich anstrenge. Und leider werde ich selber auch krank, was unglaublich überraschend ist, wenn alle um einen herum mit Viren und Bakterien schleudern. Wie gerne surfe ich doch auf der Grippewelle mit!
In der Konsequenz hatte ich deswegen am Montag ein Personalgespräch, ich würde zu viel ausfallen und das ginge in meiner Position ja gar nicht.
Super Chef, genau die Motivation die ich brauche, jetzt geht es mir gleich viel besser. Und toll, dass deine Frau aufgrund deines superduper Gehalts daheim bleiben kann und eure beiden Kinder, die ungefähr im Alter der meinigen sind, versorgen kann. Damit du dann ungestört solche fantastischen Mitarbeitergespräche führen kann.
Ich hab dem Chef dann mitgeteilt, dass er entweder eine gescheite Vertreterregelung schaffen oder sich eben nach einen Ersatz umschauen soll.
Desirée
12. März 2017 — 9:47
Ich finde solche Vorgesetzten so überaus frech. Wie kann er das nur sagen?! Gerade er als Vater von zwei Kindern müsste das nachvollziehen können. Wenigstens ein bisschen. Aber wie du sagst es, er hat sein Kindermädchen zu Hause. Wenn sie mal ausfällt, bricht für ihn eine Welt zusammen und alle erleiden den Hungertod, weil er die Butter nicht findet.
Mein ehemaliger Chef hat seine 16 jährige Tochter täglich zu Schule gefahren und abgeholt. 16!!!! Mir hat er gekündigt, weil ich als Mutter so oft ausfiel.
Ich bin dringend für ein staatliches Müttergehalt. Wir erziehen die Zukunft und schauen später in die Röhre, wenn für uns nur noch Putzjobs übrig bleiben, weil wir 10 Jahre raus sind.
Notyetaguru
12. März 2017 — 17:33
Ich finde unser Umgang mit Kranksein ist per se ein Problem. Wir gehen ja alle total selbstverständlich krank ins Büro, es sei denn wir werden operiert mit mindestens Vollnarkose. Irgendwie verlernen wir einen normalen, gesunden Umgang mit uns selbst, wenn wir erwachsen werden. Siehe Dein Chef: Aus netten kuschelbedürftigen Kindern mit Windpocken und Rotznasen, werden Erwachsene in Führungspositionen, die mehr Probleme machen, als lösen. Ich habe hier übrigens eine sehr schöne Kinderkrankheit. Ich könnte Dir davon etwas schicken. Legst Du ihm auf den Tisch beim nächsten Personalgespräch, soll er mal dran schnuppern! LG
Desirée
12. März 2017 — 18:13
Ach der ist Schnee von gestern. War vor 5 Jahren. Hahaha Windpocken hätten wir gerade im Doppelpack. Einen Monat Isolationshaft;))
Notyetaguru
12. März 2017 — 18:59
Der Virus ist für Xayriels Chef sorry Desirée 😉
Xayriel
12. März 2017 — 22:46
Danke für das Angebot, das nützt nur leider nix, denn mein Chef kommt völlig verrotzt mit verquollenen Augen und Dauerhusten trotzdem auf Arbeit. Dass dann 2-3 Tage später seine Mitarbeiter rudelweise ausfallen, ist purer Zufall und liegt nur an deren schlechter Arbeitsmoral.
Martin
11. März 2017 — 22:55
Toll geschriebener Artikel, der auch noch humorvoll ist!
Wir sind mit unseren drei Kindern im Alter von 5,3 und 1 Jahr beide fast immer zu Hause und arbeiten freischaffend. Ich könnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, einen festen Job nebenbei zu haben. Denn der Stress, den Du beschreibst, würde mich krank machen. Sicher sind unsere drei Kinder, die alle noch nicht nicht “aus dem Gröbsten raus” sind, auch noch etwas Besonderes. Darf ich fragen, ob sich bei Dir etwas ändern würde, wenn es das bedingungslose Grundeinkommen gäbe, und Du frei wärst in der Zeiteinteilung?
Notyetaguru
13. März 2017 — 17:51
Sorry Martin, aber ich hab Deinen Kommentar übersehen: Ja das Grundeinkommen wäre prima, und natürlich wäre es großartig, wenn ich frei wäre in meiner Zeiteinteilung. Es gibt viele Mütter, die 2 Jobs haben und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen. Und das wirklich Ätzende ist, dass wir als Teilzeitfrauen mit Minijob – trotz 40 Stunden Woche und dem Stress – nichts davon haben im Alter.
Desirée
12. März 2017 — 9:37
Ich bin ebenfalls Mutter von 2 Kindern. Aufgrund der Arbeit meines Mannes wohnen wir momentan ohne Familienanbindung, sprich ohne Omas und Opas, die mal einspringen könnten.
Mittlerweile bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es eine absolute Lüge ist Berufstätigkeit und Mutter-sein unter einen Hut zu bekommen. Auch hier (außerhalb Deutschlands) wird dir vom Staat und der Gesellschaft suggeriert, dass es total erstrebenswert sei sich so mühelos zu zerreißen und auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen – sei ja gar kein Problem. Ich hab rückblickend die letzten 7 Jahre als überaus anstrengend empfunden jedem gerecht zu werden – mir, meinen Kindern, der Gesellschaft, meinem Mann, allen wollte ich zeigen das ich es schaffe. Einmal wurde ich sogar gekündigt, weil ich mehr zu Hause bleiben musste (Kind krank) als arbeiten konnte. Das zweite Mal wurde mir von meinem überaus konservativen Chef durch die Blume gezeigt wo ich doch eigentlich hingehöre.
Mich hat vor allem auch immer genervt, dass ich mir Jahre lang selbst was vorgemacht habe. Immer im Hamsterrad – Vollgas ohne nach rechts und links zu schauen. Immer das Gefühl in Zeitnot zu sein und Dinge zu verpassen.
Jetzt hab ich die Notbremse gezogen!
Ich will das alles nicht mehr. Nicht mehr so!
Ich habe meinen heißgeliebten Minijob gekündigt und den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Jetzt fühle ich mich frei und vor allem unbeobachtet. Keine unangenehmen Erklärungen mehr, weil ich aufgrund von Kinderkrankheiten absagen muss. Ich bin mein(e) eigene(r) Chef(in)!
So jetzt bin ich glücklich und ich hoffe das hält an.
Notyetaguru
12. März 2017 — 16:09
Ja es ist sehr anstrengend, vor allem ohne Familie oder Netzwerk – und die Selbstständigkeit erleben viele als sehr befreiend. Das funktioniert aber sehr schwer, wenn du zum Beispiel nur Einkommen hast. LG
Katja
12. März 2017 — 11:19
Toller Artikel !
Wo sind da eigentlich die Väter ?
Der grundungerschied zu Schweden und anderen Ländern : hier müssen die Frauen Job und Kind vereinbaren. Macht meist Sinn – der Mann ist schon viel eher in der karriereleiter hoch und sitzt auf Posten, in denen eine Frau eh ungern gesehen ist. Denn Frauen bekommen Kinder, und dann muss der Job damit vereinbar sein.
Sehr schön die Beschreibung vom ersten kitajahr. ICh nenne sie die immunisierungsphase. Bei 80% der Kinder kann man damit rechnen, dass sie maximal die Hälfte der Zeit in der Betreuung sind. In der anderen sind sie krank. Da muss Mutti dann schauen.
Theoretisch auch Papa. Aber sehr oft nur theoretisch.
Wenn ich mich wo bewerbe, hat bisher jeder Arbeitgeber gefragt wie ich das mit den Kindern organisiere. Keine Ahnung ob das rechtlich okay ist – aber das Problem liegt auf der Hand und ist bekannt.
Wie viele Männer werden das gefragt ? Und wie viele organisieren mit ?
Der einzige Bereich in dem das zu gehen scheint, ist der öffentliche Dienst.
Möglich wäre das überall. Aber nicht üblich.
Zum Glück bin ich beim 3. Kind schlau. Ich packe den ersten Kindergartenwinter in die Elternzeit.
😉
Kein Wunder das in Deutschland Akademiker und erfolgreiche Frauen immer weniger Kinder bekommen.
Das scheint primär Sinn zu machen, wenn Fortpflanzung die höchste und einzige Leistung im Leben ist. Mit weitergehenden Ambitionen scheint Kinder bekommen schwer zu vereinbaren. In dem einen Job mehr – in dem anderen weniger.
Da haben wir noch viel zu tun…
Notyetaguru
12. März 2017 — 16:07
Wir haben hier halt keine schwedischen Verhältnisse. Ich glaube es würde sich etwas ändern, wenn die Elternzeit wirklich 50:50 aufgeteilt werden würde und zwar per Gesetz. Alle müssten damit klarkommen. Ich kenne viele Männer, die gerne im Elternzeit gegangen wären, aber da ging ein Aufschrei durch die Abteilung, vor allem bei Männern in höheren Positionen. Egal ob das ein konservatives Unternehmen war oder eine kreative Agentur. Mit der Abwesenheit von Mitarbeitern können wir nicht umgehen. Die Familienpause ist leider noch der Karriere-Stop in Deutschland. Das trifft eben vorwiegend die Mütter. LG
Susanne
12. März 2017 — 12:06
Ich bin mehr als begeistert von diesem Artikel…habe mir alle bis jetzt geschriebenen Kommentare durchgelesen und muss natürlich auch mal anmerken, dass nicht alle Familien das Glück haben das Papa oder Mama eine leitende Position im Job haben.
Ich hatte das Glück das Oma und Opa zuhause waren und mich mega unterstützt haben als ich vor 25 Jahren wieder arbeiten gehen wollte (hatte das Gefühl ich würde verblöden), also ich wollte trotz Kind arbeiten. Zum Glück habe ich mich durchgesetzt und das klassische Familiengefüge (Mann arbeitet – Muddi schmeißt den Haushalt und Dad stöhnt nur rum wie schwer alles ist) aufgegeben.
Irgendwann war ich dann alleine (eine Garantiekarte : glücklich bis ans Lebensende bekommt keiner) . Ich hatte einen Job und bin nicht in die finanzielle Krise geraten. Das nur dazu, warum Mütter arbeiten gehen sollten.
Ich bin glückliche Oma und versuche meine Tochter zu unterstützen wo es nur geht…hmmm die Omas von “heute” sind aber auch Vollzeit beschäftigt!
Meine Tochter muss Mitte des Jahres wieder arbeiten weil die finanzielle Belastung nach der Elternzeit sonst nicht zu stemmen wäre. Zum Glück hat sie einen tollen Mann der sehr engagiert für seine Familie da ist aber trotzdem nicht mal eben zuhause bleiben kann.
Ja ich weiß, was soll das alles jetzt hier was die Oma so schreibt. Meine Tochter ist in einem typischen Frauenberuf unterwegs und plant gerade ihre Rückkehr. Ich habe mit ihr Stunden zusammen gesessen um für sie das günstigste Arbeitszeitmodell zu gestalten. Man darf ja nicht vergessen, dass die Kindergartenbeiträge so hoch sind, dass die meisten Frauen in Teilzeit eigentlich nur für die KiTa arbeiten gehen (traurig, traurig).
Erst hieß es, gestalte deine Arbeitszeit wie du es brauchst (oh wie schön) und jetzt wo es ernst wird will die Chefin (selbst keine Kinder) das meine Tochter nur nachmittags arbeitet!!!! (Kind 1 ist 2 Jahre und Kind 2 ist 8 Monate ).
Bauchschmerzen jetzt schon da auch hier die Viren keinen Halt vor der Tür machen der “Ausfall” schon vorprogrammiert.
Ich arbeite in der Personalabteilung und sehe viele Muttis die nach ihrem Job nach Hause rennen und den ganzen Tag diesen Spagat machen (sehr wenig Väter da die ja immer noch im allgemeinen die “Ernährer” der Familie sind)
Jetzt bekomme ich das hier in meiner Familie zum zweiten mal (ich selbst und jetzt meine Tochter) mit und bin wütend und traurig, dass sich immer noch kein Umdenken breit gemacht hat. Wir werden es auch sicher in der nächsten Zeit nicht schaffen aber ich glaube solche Artikel wie hier regen zum nachdenken an und deshalb werde ich ihn wenn das erlaubt ist einfach mal mit in meine Abteilung nehmen und diskutieren.
Ich wünsche allen noch einen schönen geruhsamen Sonntag mit den Kids die nicht nur die nächsten Steuerzahler werden sollen sondern einfach eine Bereicherung im Leben sind.
LG Susanne
Notyetaguru
12. März 2017 — 15:58
Liebe Namensvetterin, ja die Omas sind ein großer Baustein im Berufstätigkeits-Lego-Türmchen-Bauen. Toll dass Du Deine Tochter so unterstützt! Bei solchen aberwitzigen Forderungen Müttern gegenüber wie z.B- plötzlich am Nachmittag arbeiten, schwillt mir der Kamm, meine eigentlich total entfernte Schilddrüse funkt Alarm und ich möchte uff die Barrikaden. Es ist übrigens sehr beliebt Mütter auf diese Weise elegant loszuwerden. Man stellt sie vor unlösbare Aufgaben. Da kannst Du froh sein, wenn diese Chefin in 4 Jahren nicht sagt: Ich brauche Sie am Tag der Einschulung hier!
Biggi M
12. März 2017 — 12:34
Danke für diesen Text!
Ich selbst bin jetzt gerade alleinerziehend mit einem Kind mit besonderem Bedarf aktuell entlassen worden – für eine Vollzeitkraft. Das schmerzt sehr und unsere Existenzängste sind gross. Am Schlimmsten sind die vielen Absagen sobald man alleinerziehend mit Kleinkind ehrlich erwähnt. Doch ich liebe mein Kind sehr und das ist, was uns durch schwere Zeiten bringt, auch wenn nicht jeder Arbeitgeber ein Herz und Verständnis für Mutter und Kind hat.
Notyetaguru
12. März 2017 — 12:44
Als “alte” Working Mom mit vielen verschiedenen Arbeitgebern aus vielen verschiedenen Branchen und sehr unterschiedlichen Chefs (Mann, Frau etc) klopfe ich Dir jetzt mal virtuell auf die Schulter Biggi und sage: Das passiert leider sehr oft und den besten unter uns. Was Alleinerziehende besonders trifft ist der fehlende Kündigungsschutz in kleinen Betrieben. Die können dort so ziemlich alles mit dir machen betriebsbedingt, das merkt Frau/Mann besonders schnell, wenn sie/er nicht mehr so verfügbar ist und flexibel und genügsam. Weil wir sind ja so verlässlich und belastbar – dieses schöne Pfund bringen wir ja quasi aus unseren Lebensumständen mit, damit wuchern wir bis wir nicht mehr können. Damit verdienen wir aber weder, noch verdienen wir das.
Lutz S.
12. März 2017 — 12:59
Kinder erzieht man zusammen. Das war für mich nie eine Frage. Ich habe nie groß darüber nachgedacht, dass dazu auch gehört, die Hausarbeit zu teilen. Das tue ich ohne rumzuweinen und mich dafür zu loben, was ich alles an “Heldentaten” vollbracht habe, bevor ich mein Kind auf den Schulweg bringe. Nein, ich bügele nicht nachts gerne bis fast Mitternacht, ich tue es trotzdem. Meine Tochter soll in einem Umfeld groß werden, in dem die Freuden und Lasten verteilt sind. Ob immer gerecht weißt ich nicht. Meine Frau wird übrigens auch jeden Morgen mit einer Tasse frisch gebrühten Milchkaffees geweckt. Seit fünfzehn Jahren. Aber erst dann, wenn die Schulverpflegung fertig und der Geschirrspüler wieder aufnahmebereit ist.
Notyetaguru
12. März 2017 — 15:47
Ah Lutz ja das ist alles normal, und in der Regel zieht man Kinder zusammen groß, was ich jetzt nicht verstehe ist: Findest Du diesen Text doof oder nicht – vielleicht kannst Du ja noch mal “Klarspüler in den Geschirrspüler” geben? Es geht hier übrigens nicht darum, meine nur kümmerlich vorhandenen Hausarbeitstalente zu loben, falls das nicht klar war.
Paula
12. März 2017 — 13:01
Danke für diesen Text. Danke für Haupt und Nebenjob.
Ich bin fünffache Mama und nicht zu faul zum arbeiten! Ich habe einen Job! BTW ich mache den Job sogar nur mit 1,5 Händen!Danke für deinen Text der beste den ich seit langem gelesen habe!!!
Notyetaguru
12. März 2017 — 16:11
Bitte Paula – fünffache Mama: “Alter ist das krass” würde mein Kind sagen! Hut ab!
Muddi
12. März 2017 — 14:27
Auch ich habe gute Erfahrungen in einem reinen Mütterteam gemacht. Selbst unser kinderloser Chef ist immer wieder erstaunt über soviel Flexibilität und gegenseitige Hilfsbereitschaft! Wenn er uns allerdings als vorbildliches Beispiel anderen Abteilungen gegenüber anbringt, so hat das einzig zur Folge, dass wir noch mehr belächelt werden. Traurig aber wahr.
Notyetaguru
12. März 2017 — 15:49
Wieso muss man denn belächeln was funktioniert? Verstehe ich nicht. Ich finde das ist ein Mutmacher-Beispiel! LG
Astrid
12. März 2017 — 15:49
Toller Artikel!
Ich schätze mal, flexiblere Arbeitszeiten werden eher immer schwieriger werden, wenn man sich anschaut, wohin wir gerade steuern. Also hilft eigentlich nur ein gutes soziales Netz und eine vernünftige Betreuung für die Kids. Wobei ersteres aufgrund der Demografieverhältnisse (Wegzug, Zuzug, ständiges Umziehen von Familien etc etc) oft schwer aufzubauen ist, um seine Kinder dann auch in Hände von Freunden oder Familie geben zu können. Und zweiteres… Naja da erübrigt sich jeder Kommentar. Es ist einfach alles zu unausgereift und nicht aufeinander abgestimmt. Durch den Niedriglohnsektor wird das Ganze noch stressiger, viele kommen aus dem Hamsterrad nicht mehr heraus. Vereinbarkeit von Beruf und Familie, bei vielen einfach nur machbar, wenn Idealbedingungen vorherrschen. Es muss dringend ein Umdenken stattfinden und das wird spätestens im Zuge der digitalen Revolution passieren, aber führt jetzt zu weit.
Jedenfalls sind alle Mütter gute Mütter – egal, wie sie ihr Muttersein leben. Angst oder schlechtes Gewissen sind schlechte Ratgeber. Frauen sollten sich in der Hinsicht nicht gegenseitig bashen, sondern solidarisches Verhalten zeigen. Das wäre wenigstens schon mal ein Schritt weg von sinnlosen Schuldzuweisungen.
Notyetaguru
12. März 2017 — 16:22
Ja ich finde das mit dem Mütter Bashing – oder Ein-Eltern gegen Zusammen-Eltern alles ganz schlimm, und glaube, dass wir da ganz viel Potential und Power verschenken. Wenn wir unsere Kräfte bündeln würden, uns gegenseitig achten und unterstützen würden, wären wir weiter. LG
Franziska
12. März 2017 — 16:29
Danke, Danke , Danke! Großes Kino, mehr ist nicht hinzuzufügen.
Notyetaguru
12. März 2017 — 17:09
Bitte Franziska! Noch finden es mehr toll als doof, dit lässt hoffen! LG
Maria79
12. März 2017 — 16:43
Ein sehr guter Artikel. Nur über drei Dinge möchte ich mal nachdenken lassen: sind Erzieher mit einem tarifvertraglichem Durchschnittsgehalt von 3500 Euro wirklich zu schlecht bezahlt??? Ich kenne viele Studierte, die zu diesem Tarif Vollzeit arbeiten müssen. Des Weiteren: ich verstehe das Problem nicht. Die Situation sucht sich doch jede Frau freiwillig aus. Man muss ja keine Kinder bekommen, wenn man nicht möchte. Und es ist ja seit Jahrzehnten bekannt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland nicht so doll ist. Und selbstverständlich hat man auch weniger Zeit für das eigene Kind, wenn man arbeitet. Das liegt daran, dass der Tag weiterhin nur 24 Stunden hat. Was ist also das Problem. Wenn man beides haben will, muss man damit leben, dass man in beiden Bereichen Abstriche machen muss. Punkt. Wie soll der Staat das bitte ändern? Soll er 36 Stunden Tage für Mütter einführen, die arbeiten? Auch als Kinderloser hat man übrigens Nachteile im Job. Ja tatsächlich. Da wird man oft örtlich hin und her geschuppst und auf private Belange wird was Überstunden angeht noch weniger Rücksicht genommen. Es sind übrigens auch viele Frauen in der Situation Angehörige pflegen zu müssen und dies mit dem Job zu vereinbaren. Das ist mindestens genauso schwer. Aber mal ehrlich, sollten wir uns nicht an den Kindern freuen oder daran, Angehörigen einen ehrenwerten Lebensabend zu schenken anstatt noch unnötige Zeit mit dem Schreiben, Lesen und Kommentieren von Artikeln wie obigem zu verbringen?????
Notyetaguru
12. März 2017 — 17:08
Also Maria ich verstehe Deinen Kommentar leider nicht: Regst Du dich jetzt auf über mich auf, über den Artikel? Und wo haben denn Erzieher ein solches Gehalt? Die meisten Erzieher hier in Berlin haben das nicht, und viele sind Frauen, die gar keine volle Stelle haben. Nein ich bin keine Erzieherin. Wenn ich so argumentieren würde wie Du, würde ich jetzt einfach sagen: “Reg dich ab, mein Kind zahlt Deine Rente” – mache ich aber nicht! Die liebende Mutter in mir und Schwester reicht Dir die Hand und sagt: “Maria was ist los verdammt? Hilf mir doch einmal die Woche, und dann essen wir zusammen und klönen – und ich helfe Dir bei was auch immer im Gegenzug”. Wie auch immer: Ich lese Deinen Kommentar so, dass du auch weißt, wie es ist, wenn man Arbeit macht, die nicht angemessen honoriert wird, und noch für jemanden sorgt. Ja das ist in der Tat schwer manchmal. Dafür danke. Da sitzen viele in Deutschland in einem Boot. Was mich aber etwas traurig macht an Deinem Kommentar ist, dass ihm Mitgefühl fehlt, das ist etwas was in Deutschland sehr normal ist – und ein Grund warum wir immer mehr soziale Ungerechtigkeit erleben. In diesem Blog geht es auch darum LG
Iris
13. März 2017 — 9:45
Ja!
a.
27. Oktober 2017 — 22:02
Ich glaube, ich verstehe Maria. Ich arbeite (zum Glück nur Teilzeit) und habe zwei Kinder. Ich bin oft unglücklich mit der Situation und würde, wenn es möglich wäre, viel lieber eine Sache “richtig” machen – in meinem Fall für meine Kinder da sein, zumindest solange sie klein sind.
Egal, was wir arbeitenden Eltern uns wünschen, der Tag hat nur 24 Stunden und wenn man auch noch Schlaf braucht, kommt unweigerlich etwas zu kurz. Es ist einfach nicht genug Zeit da, um sich wirklich 100% auf der Arbeit einzubringen und gleichzeitig die Familie nicht zu kurz kommen zu lassen. Das schlechte Gewissen beiden Seiten gegenüber ist immer da.
Und bei diesem Dilemma kann einem wirklich niemand helfen. Klar wäre es für uns Eltern wunderbar, wenn es immer möglich wäre, dass man z.B. später zur Arbeit kommt und/oder früher geht, damit man seine Kinder zur Schule oder zum Kindergarten bringen und sie abholen kann. Oder dass man zuhause bleiben kann, wenn die Kinder krank sind. Leider bringt das aber mit sich, dass oft irgendjemand anders drunter leidet. Wenn wir spontan zuhause bleiben (Kinder werden ja leider selten so krank, dass man vorplanen kann), muss ein Kollege einspringen. Natürlich wünscht man sich, dass Kollegen Verständnis haben und viele haben es ja auch. Genauso kann ich aber verstehen, dass es ärgerlich werden kann, wenn man, nur weil man selber keine Kinder hat, oft einspringen muss. Es heißt ja schließlich nicht, dass man ohne Kinder nicht auch wichtige Verpflichtungen oder Dinge, die einem wichtig sind, hat (und damit meine ich jetzt nicht unbedingt den Welpen Odin… ;).
Egal wie sehr wir versuchen, uns einzureden, dass alles gleichzeitig geht, meiner Erfahrung nach kann man nie allen gerecht werden und irgendwer bleibt immer auf der Strecke. Es sei denn vielleicht, man hat komplett pflegeleichte Kinder, die jeden Tag glücklich in den Kindergarten/die Schule gehen, fast nie krank werden und ihren Eltern zudem nachts zuverlässig genug Schlaf gönnen. Vielleicht gibt es diese Kinder ja wirklich, dann kann ich mir auch vorstellen, dass es relativ entspannt möglich sein kann, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bekommen!
Aber selbst dann würde man selber viel Zeit mit seinen Kinder verpassen, würde man z.B. Vollzeit arbeiten. Wie Maria schrieb, einen 36-Stunden-Tag kann uns (leider) niemand schenken.
Und wie oft habe ich selber schon gedacht, dass ich viel zu viel Zeit damit verbracht habe, Artikel über dieses Thema zu lesen und mich danach schlecht zu fühlen, da ich dann immer das Gefühl habe, nicht ganz zeitgemäß zu sein, weil ich so viel lieber Zeit mit meinen Kindern verbringe als mit meinem Beruf. Eigentlich sollte man einfach sein Ding machen, so wie es für einen selber und die Familie am besten passt, und sich überhaupt nicht mit anderen vergleichen.
Kommentiert habe ich übrigens bisher noch nie etwas, dies ist das erste Mal. 😉
In dem Sinne, ganz viele Grüße mit der Hoffnung, dass irgendwann einfach die verschiedenen Lebensmodelle und -planungen von allen gegenseitig akzeptiert werden und sich wirklich niemand mehr unter Rechtfertigungsdruck dafür fühlen muss, was ihn und seine Familie glücklich und zufrieden macht.
Eva Rueter
12. März 2017 — 19:07
Danke für diesen so guten, leider wahren Text!
Erdnuckel
12. März 2017 — 20:23
Ach ja… ich kämpfe gerade an der Frust-Front… Kindelein ist kurz vor 2, seit dem 1. Geburtstag in der Kita und dort absolut glücklich. Is die Kita mal zu meckert sie ganz schön 😉 Ich arbeite seitdem wieder
Vollzeit. Teilzeit bringt nichts, denn ich bin Lehrerin, genauer, Sonderpädagogin an einer Gemeinschaftsschule. Bei Teilzeit ist der Stundenplan so ätzend, da hat man lauter Freistunden, ist also genauso lang außer Haus… und Unterrichtsvorbereitung in der Schule ist (mir) nicht möglich. Gibt also bei genausowenig Zeit weniger Geld. Nö. Der Papa arbeitet auch dort. Unsere Vorgesetzten (die Schulleitung – Senat is hier nicht gemeint) sind super, die Kollegen_innen auch. Niemand schimpft, weil entweder der Vater oder ich oder alle beide grad krank sind (erstes Kita-Jahr… das Kind is übrigens meist Max 2 Tage verschnupft….) und schon wieder der Unterricht ausfallen muss. Kind-krank, selber krank, passt schon, is halt so. Aber es ist soweit: sogar die Schüler_innen schimpfen, dass es “nie Bio gibt”. Und bei den Schülern mit Förderbedarf merke ich sofort, wenn ich mal wieder ne Woche ausgefallen bin. Da überlege ich dreimal, ob es nicht anders geht. (Und ob der Papa oder ich zu Hause bleiben bei Kind-krank entscheidet unser Stundenplan. Wo fällt am wenigsten aus?) Und ich bin gleichzeitig fix und alle, weil ich mal wieder mein Kind morgens zum Anziehen und abends beim Bettfertigmachen sehe. Einer von uns muss die Konferenzen dann eh ausfallen lassen – länger als 18 Uhr hat die Kita nicht auf (abgesehen davon, dass ab 17:00 mein Kind das einzige dort ist – und das ist echt kein schöner Gedanke). Omas und Opas gibt’s hier nicht – wobei die auch schonmal 300km fahren um am
Kita-Fortbildungstag das Enkelchen zu betreuen. Und die Zwillingsmamafreundin holt sie auch oft um 16 Uhr mit ab, damit sie eben nicht allein in der Kita sein muss. Aber man mag da auch nicht dauernd fragen “schon wieder Konferenz…”. Mit in der Schule war die kleine auch schon – so mit fliegenden Wechsel. Die ersten 4 Stunden hab ich sie, dann nimmt der Papa sie und lässt 2 Stunden ausfallen, weil der Mittagsschlaf sein muss für die Kleine. (Das läuft dann über “den kleinen Dienstweg”, denn “sowas” ist nicht vorgesehen… Krankmeldung geht nicht – denn da müsste ja einer dann den ganzen Tag fehlen.) Und sie macht viel mit, aber bei Mathe im Klassenraum schlafen ist dann doch Zuviel verlangt 😉
Ich war immer engagiert. Ausschüsse, AGs… ich lass alles sein. Sport und Hobby (regelmäßig) schaffe ich auch nicht mehr. Ich hab keine Energie mehr. Nur mehr schlechtes Gewissen. Und Unzufriedenheit. Aber keine Idee, wie ich das ändern kann. und das, obwohl der Papa wirklich gleichwertig alles übernimmt und mir noch mehr Freiraum schafft. (Die Frage nach “warum bleibst du nicht zu Hause?” Beantworte ich mit: da fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich brauch und will Arbeiten!)
So. Heut muss ich nix mehr vorbereiten. Ich war nämlich spontan wegen Bindehaut des Kindes Donnerstag und Freitag nicht in der Schule, und kann nun das Material morgen verwenden 😉
Schönen FEIERABEND!
Notyetaguru
12. März 2017 — 21:16
Ja der ewige Kampf Mutti gegen Virus. Oh Gott Bindehautentzündung allein bei dem Wort brauch ich schon posttraumatischen Rotwein. Kopp hoch!
Susanne
12. März 2017 — 20:49
Ups Maria…nein nicht jeder muss Kinder bekommen und nicht jeder muss Verständnis für arbeitende Mütter haben aber es gibt eine Menge Menschen die gerne arbeiten, ihre Kinder lieben und viel Verständnis auch für Menschen haben die keine Kinder wollen.
Gefühl für ein Kind kann man nur beschreiben aber nicht simulieren so dass man Frauen oder Männern vermitteln kann wie sich bedingungslos Liebe anfühlt.
Dieser Artikel sollte auch für Frauen sein die im Job genauso sind wie Du es beschrieben hast.
Spagat zwischen Mutter sein und im Job stehen ist eine Herausforderung in Deutschland. Mal mehr mal weniger. Ich gehöre zu einer Generation die gerade sowas wie ein Sandwich darstellt, auf der einen Seite habe ich meine Tochter mit Familie auf der anderen Seite eine Mutter die ich pflege und dann ist da noch ein Vollzeit Job der mich fordert (ach ja…und Freunde und eigenes Leben)
Alles meine Sache, natürlich aber Frauen die das nicht nachvollziehen können sollten wirklich mal versuchen so einen Tag zu organisieren. Hut ab vor den Frauen die mehr als ein Kind haben. Ich bin schon so manches mal bei einer Tochter aus der Puste.
Ach ja…den meisten Muttis wird dann ja auch noch vorgeworfen, dass sie ja so gar nichts mehr machen außer Familie!! Sie sollen an sich selbst denken und noch selbstverwirklichen (was das auch immer heißt) gut aussehn und taff sein,ach ja und Sport treiben damit der Stress abgebaut wird, vielleicht sollte der Tag für Frauen doch 36 Stunden haben dann gibt es nur noch glückliche Kinder mit glücklichen Eltern und glücklichem Umfeld das die Muttis nicht nerven.
Susanne
Daniel
12. März 2017 — 22:46
Mein Rezept: 2017 ist das Jahr der Entspannung. Funktioniert nicht immer, aber seitdem ich meine Termine im Geschäft besser plane, auf meine Frau und meinen allerbesten buddie (wirklich) höre und mit (neu) 40 Jahren anfange, wichtig von richtig wichtig zu trennen, geht es mir entschieden besser.
Notyetaguru
13. März 2017 — 15:51
das ist immer gut, dann bleib schön hier und mach mit mir YOGA!
Isa
12. März 2017 — 22:51
Danke für diesen wunderbar geschriebenen Artikel, der meist leider nur zu gut passt. Schön, dass du es auf den Punkt bringst!
Das Ende meiner 2. Elternzeit naht und ich bin sehr unentschlossen und unsicher, wie es weiter gehen soll…
Viele Grüße
Notyetaguru
13. März 2017 — 17:52
Ja das Gefühl kenn ich – alles Gute für Dich!
Isa
13. März 2017 — 22:16
Dankeschön 🌷
Maria79
12. März 2017 — 23:13
Das Gehalt ist kein Geheimnis und kann in den Tarifverträgen nachgesehen werden vom öffentlichen Dienst. Nach 5 Berufsjahren sind es auch in Berlin über 3100-3600 Euro brutto Vollzeit was für einen Ausbildungsberuf nicht schlecht ist.
Ich finde den Artikel wirklich gut. Ich finde nur, dass wir Frauen mit Doppelbelastung nicht so schlimm dran sind, dass wir jammern müssen. Wir machen es doch eigentlich gerne und es gibt wirklich schlimmeres. Natürlich stoßen wir auf Unverständnis bei den Arbeitgebern. Aber das kratzt mich nicht. Ich möchte nicht nur für die Arbeit leben. Und ich bin bereit berufliche Nachteile für mein Familienleben hinzunehmen. Ist halt so und geht auch nicht anders. Der Tag hat 24 Stunden. Man kann nicht alles perfekt machen. Und das müssen wir auch nicht! Ich bin vielleicht etwas emotionslos in der Hinsicht, weil ich das ganz objektiv sehe…ich bin froh wenn alle in meiner Familie soweit gesund sind und sich täglich sehen können, wenn auch nicht rund um die Uhr. Kann mich über denn alltäglichen Stress nicht aufregen. Das ist das Leben was ich mir ausgesucht habe…und was ich auch wenn es anstrengend ist so mag.
Caddy
12. März 2017 — 23:44
Vielen Dank für den tollen Artikel. Er spricht mir aus der Seele, ebenso wie viele Kommentare hier. Ich bin halbtags berufstätige Mutter eines Kiga-Kindes, die gefühlt alleinerziehend mit beruflich stark eingebundenem Mann neben Job und Kind auch noch Haushalt, Hund, Katzen und Patchworkfamilie versorgen darf. Ich muss leider im Job auch erleben, dass ein Vorgesetzter mit mehreren Kindern kein wirkliches Verständnis für meine Situation hat, dass mein Mann nun mal eben nicht zu Hause bleiben kann, wenn das Kind krank ist und auch die Versuche meiner direkten, sehr verständnissvollen KollegInnen torpediert, die mich von den Arbeitszeiten her entlasten wollen… dabei erledige ich in der halben Zeit, die ich da bin, fast die gleiche Arbeit wie meine Vollzeit arbeitenden KollegInnen.
Ich bedauere die hier angesprochene mangelnde Solidarität unter Frauen auch sehr. Mein Mann ist zum Teil in der Türkei gross geworden und hat dort erlebt, wie sich Frauengruppen mit vielen Kindern gegenseitig unterstützt haben. Da haben zwei auf alle Kinder aufgepasst, zwei haben Essen gekocht, zwei haben Wäsche gewaschen und am Ende des Tages sind alle mit vollen Töpfen, sauberer Wäsche und glücklichen Kindern nach Hause gegangen. Das funktioniert leider hierzulande nicht. Ich jedenfalls habe weder meine Familie hier im Umfeld, noch habe ich es in den letzten 4 Jahren geschafft, hier ein solches Mütternetzwerk auch nur ansatzweise aufzubauen.
Ich wünsche allen Müttern und Vätern die Unterstützung, die sie benötigen, um ungetrübte Freude an ihren Kindern haben zu können!
LG Caddy
Notyetaguru
16. März 2017 — 18:36
Liebe Caddy sorry aber ich habe Deinen Kommentar so spät gesehen! Ja ich denke, das mit der fehlenden Solidarität ist ein Grund warum wir nicht vorankommen. Ich finde Mütter sitzen alle im gleichen Boot. Egal ob alleinerziehend oder nicht. Selbst alleinerziehende Mütter sind sehr zögerlich Netzwerke zu bilden, obwohl gerade die mehr Hilfe brauchen untereinander. Ich fasse mich da an die eigene Nase. Aber ich bin auf einem guten Weg. Vielen Dank für Deinen Kommentar. Und kleine Frage: Sind die Patchwork-Kinder nicht schon im Haushaltshilfe-fähigen Alter? Vielleicht findest du ja aber Frauen in einer ähnlichen Situation in Deiner Stadt/Ort? Gibt es nicht wenigstens eine nette Mutter im KiGa? Ich würde einen Zettel aufhängen dort oder sonst irgendwo mit einer Email ohne Namen, wo man sich melden kann? LG
Stina
13. März 2017 — 8:20
Guter Text! Der Text bei Edition hatte übrigens letztendlich die gleiche Aussage – die Überschrift und der Anfang waren wohl so provokativ gedacht 😉
Notyetaguru
13. März 2017 — 10:16
Ja bin ich auch darauf reingefallen
A human man
13. März 2017 — 8:25
Dieses Probelm betrifft sicher auch alleinerziehende Väter, sofern diese das Sorgerecht der Kinder überhaupt bekommen würden. Da fängt das Probelm nämlich ereits an.
Zum Kinder zeugen braucht es zwei. Deshalb sind es auch zwei, die sich um Kinder kümmern sollten. Leider ziehen meistens die Mütter die Sorgerechtskarte an sich und haben sich damit gleichzeitig das Problem Zeitmanagement genommen. Und nun? Die Schuld anderen zuweisen?
Sicher ist es oftmals besser eher den Müttern das Sorgerecht zu geben. Aber muss mann dadurch die Väter komplett aussen vor lassen?
In den Familien mit 2 Eltern sind es oft die Männer, die über Ihre Kräfte arbeiten müssen, damit die Familie versorgt ist.
Ich selber bin allein zum Arbeiten ca. 60h pro Woche ausser Haus. Und das ohne Überzait zu machen. Wenn ich dann nach Hause komme warten Dinge auf mich wie Einkaufen, Kochen, Putzen, defekte Dinge reparieren, Konten kontrollieren, Versicherungen, Steuererklärung, … Wo bleibt da für mich die Zeit am Kind?
Ja, unser Kind wartet manchmal sehnsüchtig darauf, dass ich nach Hause komme. Ihr solltet mal die Enttäuschung in seinem Gesicht sehen, wenn ich dann sagen muss “Ich kann heute leider nciht mit dir spielen, weil ich noch…..”. Macht mich oft fertig.
Apropo fertig machen: Allein der 60h dauernde Arbeitstag macht einen schon kaputt, danach noch für die anderen anfallenden Arbeiten Kraft zu haben und diese zu erledigen fällt einem da oft schwer. Man macht´s halt, für die Familie, damit alle versorgt sind.
Zeit für mich habe ich quasi keine. Die Zeiten in denen ich mal nachdenken kann verbrauche ich zum Durchdenken anstehender privater bzw. familiärer Projekte. “… hast Du schon für den Urlaub gebucht?… Wann bauen wir endlich die Terrasse?… Die Hasen kommen in 2 Wochen. Ist der Hasenstall schon fertig gebaut?… Die Fenser sollten ausgetauscht werden, die sind nicht dicht….Bei Schlagregen dringt Wasser durch die Kellerwand, was können wir da machen?…”
Du siehst, es sind sicher nicht nur alleinerziehende Mütter, die nach dem Kinderkriegen Probleme mit dem Zeitmanagement etc. haben. Ich könnte hier noch weiter ausholen, aber ich glaube das reicht erst einmal.
LG
Notyetaguru
13. März 2017 — 10:21
Vielen Dank für diesen Kommentar – eine sehr gescheite kinderlose Freundin sagt immer gerne: Unter jedem Dach ein ach! Wie auch immer: Wenn Du eine Frau wärest statt einem “human man” würde ich Dir folgende einfache Fragen stellen: “Warum bleibst du nicht zuhause?” und “Warum Hasen?” – Nachtrag: ich hab in meiner Mittagspause meditiert und Käsekuchen gegessen. Warum machst du das denn alles mit wenn Du nicht glücklich bist? Ich glaube wenn ein Kind die Wahl hat zwischen a) Urlaub, b) Terrasse und c) Hasen oder d) einfach spielen mit Papa, dann ist die Antwort d)! Mein Gott geh doch mit deiner Frau in den Keller, guck nach dem Wasser und redet mal Tacheles?
Ingrid
13. März 2017 — 9:04
Bester Artikel seit langem. Danke! Ich lache mich schlapp. Den Penner auf meiner Schulter störts nicht. #highfive
Notyetaguru
13. März 2017 — 10:24
So soll es sein: Schaffe klaglos und heiter weiter Mutti
Valerie
13. März 2017 — 14:15
Danke für diesen wunderbaren Artikel! Es tut so gut zu lesen, dass sich auch andere Mütter so fühlen wie ich.
Und wie sehr wünsche ich mir genau diesen Zusammenhalt von Mütter, auch in Real Live.
Danke dir für deine Worte und deine Ehrlichkeit und auch Mut!
Danke, danke, danke! 😉
Notyetaguru
13. März 2017 — 17:55
Liebe Valerie, ich glaube es geht vielen Müttern so – und ich hoffe auch, dass sich alle Mütter mehr vernetzen und zusammenstehen – egal ob mit Mann oder ohne. Im Grunde ist es doch so: Wenn alleinerziehende Working Moms und ihre Kinder gut klar kommen, klappt es für die mit Partner doch erst Recht!
Sigrid
13. März 2017 — 16:33
Leider ist es so, ich hatte das Glück im Krankenhaus bis zum 2 Kind nur Spätdienst zu machen, von 13-16:30 hatte ich eine Supernanny und danach war mein Mann da, nach dem Elternhalbjahr 1981 bin ich umgezogen nach Hessen und im Dahernachtdienst bis 2008 gearbeitet. Ich Frage mich heute wie wir alles geschafft haben und habe heute unser nachbarmädchen 3 Nachmittag e da die Kita nicht so öffnet wie gebraucht sondern immer noch wie in den 80 ,,am bedarf vorbei…. Danke für den Artikel
Notyetaguru
13. März 2017 — 17:59
Ja Westdeutschland oh Gott – wenn Du da eine Kita gebraucht hast am Nachmittag….
Anna Möller
13. März 2017 — 21:32
Du schreibst (und schreist) einem aus der Seele! Mir zumindest und ich möchte noch ergänzen : ich möchte nicht nur working mom sein, ich MUSS! Das Leben (und vor allem die Kitas sind) ist verdammt teuer und da wundert man sich, warum man in Deutschland immer weniger Kinder bekommt. Deswegen und wegen im Artikel genannter Gründe. Grrrrr!
Notyetaguru
14. März 2017 — 0:34
Ja so ist es liebe Anna – Danke schön
Petra
13. März 2017 — 21:50
Vielleicht sollten die Väter der Kinder von diesen “tollen” Muttis nicht einfach so ausrangiert werden?
Notyetaguru
14. März 2017 — 0:39
Liebe Petra, ich weiß nicht was Du meinst? Störst Du dich an dem Satz das Kinder ihre Mütter brauchen? Und nur weil Mütter Ihren Alltag ohne Vater bewältigen, oder getrennt sind, heißt das doch nicht die Väter sind ausrangiert?
AnnaSue
13. März 2017 — 21:58
Top Artikel 🙂 So ist es!!! Karriereknick durch Kind?
In meiner Branche fühlte sich das an als öffnete sich der Gran Canyon.
Emanzipation beginnt mit guter Kinderbetreuung und davon sind wir noch weit entfernt.
Ich bin 40 und habe 2 wilde Jungs. Man ist täglich mit Taboos konfrontiert und kämpft mitunter gegen die Muettermafia. “Nein Janole schlagen darf man nicht. Du bist jetzt 2 und ich bitte Dich Deinen Frust angemessen zu äussern…” – “Oh, noe, sorry mein Kind ist schlecht erzogen und der Leise-Modus gerade kaputt!”
Mamas verbuendet Euch und seid lieb zueinander 😉
Die Generation Warteliste sollte sich gegenseitig unterstützen.
Euch allen eine tolle Zeit. Ich war nie so müde in meinem Leben…
und noch nie so erfüllt von Liebe und Glück.
Notyetaguru
16. März 2017 — 18:44
Generation Warteliste großartig. Ja die Mommy wars und der Wettbewerb, mein Kind ist besser als deins. Und wilde Jungs? Die müssen in den Waldkindergarten! Wenn da keiner ist, gründe einen! http://bvnw.de Suche dir Mitstreiter.
Kerry
14. März 2017 — 3:23
Erstens, bitte Geduld haben, wenn mein Deutsch nicht so gut ist. Also los! Ich wohnte vor 10 Jahren 4 Jahre lang in Deutschland. Ich hatte schon damals ein Kleinkind (2 Jahre) und hatte eine Stelle als Postdoc an der Uni. Er war mir schon damals erstaunlich, dass die “Ganztag Kita”, wenn man ja überhaupt einen Platz finden konnte, schon um 16:30 zu machte! Wie sollte man also arbeiten?
Im Vergleich arbeiten in Australien fast alle Mütter. Wieso? Weil wir alle Rabenmütter sind (wie oft habe ich das in Deutschland gehört!!)? Nein, weil es einfach viel leichter ist. Ich konnte meine Arbeitstagen und Stunden selber aussuchen, und habe trotz Teilzeitarbeit wichtige Projekte bekommen. Es ist noch kein Paradis für Mütter, aber im Vergleich mit deiner Geschichte, offensichtlich viel besser ist.
Es wäre so toll, wenn du diese Geschichte auf English publizieren würdest. Ich habe mich ja tot gelacht, und dadurch lernt man schwierige Dinge, nicht wahr?
Notyetaguru
14. März 2017 — 7:23
Liebe Kerry vielen Dank für deinen Kommentar, finde ich gut zu wissen wie das sonst so läuft. Ja flexible Stunden oder freue Zeiteinteilung ist toll. Das geht natürlich in manchen Jobs nicht, wenn Du zum Beispiel als Ärztin im Schichtdienst arbeitest, aber in vielen Berufen und Bereichen ginge es. Es ist auch so, dass es grundsätzlich eine sehr zögerliche Haltung zum Thema Homeoffice gibt. Ich muss sagen, dass ich an einem Homeofficetag so viel geschafft habe, wie an 2 Bürotagen. Es heißt ja nicht, dass du automatisch produktiv bist, wenn Deinem Büro bist. Deutschland ist da sehr schwerfällig, Und mit dem Englisch ja kann ich machen, eine Freundin von mir lernt mit meinen privaten Facebook Posts sehr erfolgreich und lustig Deutsch.
Wolf
14. März 2017 — 8:08
Anspruchslos und quietschvergnügt
Frauen leiden- aber „sie tun es gern“. Wenn sie keine Ansprüche haben.
„Deutschland muss sich daran gewöhnen, dass Frauen mit Kindern arbeiten. Sie tun es gern…“
Frauen arbeiten also gern. Was ist es, was sie daran begeistert? Haben die meisten Frauen so ungeheuer kreative und gesunde Jobs, im Büro beim Aktenwälzen mit wenig Bewegung und viel Stress plus einer Prise Mobbing- Kultur; in der Schichtarbeit, die Schatten unter die Augen malt; als Erzieherin oder Lehrerin, die meist vorzeitig in Rente gehen müssen, weil sie ausgelaugt sind?
Und schließlich sieht man auch jede Menge quietschvergnügter Omis, die Zeitungen austragen- falls sie nicht schon zur zunehmenden Zahl jener gehören, die fröhlich pfeifend in Papierkörben nach Pfandflaschen wühlen. Aber das ist alles gar nicht schlimm, wenn sich Frau an eine Regel hält:
„Als arbeitende Mutter solltest du eines tun: Ansprüche aufgeben.“
Bemerkenswert auch die Bitte an die Chefs:
„Wir brauchen dringend mehr Ehrlichkeit und eine familienfreundliche Unternehmenskultur.“
Also bitte, liebe Ausbeuter… ähm Arbeitgeber: Seid etwas ehrlicher und familienfreundlicher. Ihr dürft ja Überstunden fordern, weiter miese Löhne zahlen und ordentlich Leistungsdruck machen- aber familienfreundlich. Wie das gehen soll? Lasst Euch was einfallen, wir wissen es auch nicht.
Oder hat die Autorin da Vorschläge, wie mitten in der Konkurrenzgesellschaft, in der Menschen nichts als ein Mittel zum Zweck des „Wachstums“ benutzt werden, Inseln trauter Familienfreundlichkeit wachsen können?
Notyetaguru
14. März 2017 — 8:12
Ich hab da ganz viele Ideen Wolf, und ich posaune sie hier regelmäßig in die Welt, wenn ich dazu komme 😉 weil so kann es nicht bleiben – und ich habe mit Deinem Kommentar folgendes Problem: Ich bin nicht anspruchslos und quietschvergnügt, deswegen bin ich ja hier. Ich bewege mich in diesem System und versuche zu überleben. Ich habe seit frühester Kindheit einen Galgenhumor entwickelt, der mir dabei hilft! Dies schlägt sich auch auf den Stil in diesem Blog nieder, damit muss man klarkommen, wie mit dem Leben! Natürlich arbeiten viele Frauen gern (selbst ich heute zum Beispiel). Manchmal serviert einem das Universum leider keinen Kakao mit Schlagsahne ans Bett, sondern ungesüssten Brennesseltee unter egomanischen Bürohengsten äh -Stuten, kann man trinken oder so tun als ob und in die Büropalme kippen. Ist in den letzten 20 Jahren vorgekommen: Danke Neoliberalismus ❤️️ nervt ich weiß! Wir leben nicht in Bhutan, sondern jetzt und hier. Wovon und wie lebst du denn? Das Ansprüche aufgeben bezieht sich einfach darauf, dass viele Mütter alles 150% machen wollen und das geht nicht! Das hast du leider falsch verstanden! Und ja natürlich braucht Deutschland mehr Ehrlichkeit und Familienfreundlichkeit. Ich finde mit solchen überspitzen Formulierungen, wie in deinem Kommentar, erreichen wir leider nichts. Und mit Aufgabe und Bitterkeit leider auch nichts.
Maaike Dirkx
14. März 2017 — 9:36
Ganz toller Tekst, konnte mich richtig reinfühlen. Bin auch alleinerziehend aber habe das große Glück an einer Schule als Kunstpädadode zu arbeiten. Das ist war anstrengend aber ich weiß wofür ich es tue. Ferien gleichzeitig mit meine Kids und um 16 Uhr Schluß. Sonnst wußte ich überhaupt nicht wie ich es hätte packen sollen.
Du leistest großartige Arbeit, in dein Text und in real life. Hoffe trotzdem das sich deine Lage und das von andere Mutter entspannt. Leider muss da erst das gedankengut unter die Deutschen ändern. Vielleicht hilft dein Text ein wenig:))))
Notyetaguru
14. März 2017 — 14:15
Dankeschön und mal schauen wohin es geht mit diesem Blog!
Anke
14. März 2017 — 9:52
Das hat gut getan, es zu lesen, weil man sich danach nicht mehr so wie ein Looser fühlt. Ich dachte lange ich bring’s nicht mehr oder sei faul, dabei fehlt es schlicht an Möglichkeiten und damit an Motivation. Meiner Meinung nach reicht es nicht, die Frauen zu “re-job-ialisieren”, denn wie Du schon sagst, sie können den Job nicht mehr machen wie früher. Aber das bedeutet in unserer Gesellschaft gleich, dass sie es schlechter machen MÜSSEN. Dabei fällt mir mehrmals täglich auf, was für ein strukturiertes Erfindungsmonster ich geworden bin seitdem ich Kinder habe. Wannimmer ein familiäres Problem auftaucht … ich brauch nicht lange und hab eine Lösung, die unfassbar unkonventionell ist, weil mich ja niemand beurteilen kann dafür. Die Kinder sind einfach nur dankbar. Das ist meiner Meinung nach ein Schatz, der bei den Kindern ankommt, dessen wirtschaftliches Potential aber in der Tonne landet, ein schwerer Fehler wie ich finde. Es müsste eine komplett andere Arbeitswelt erschaffen werden, in der ALLE einen Platz finden … dann würden wir auch gerne bis zum Alter 75 Jahre oder so arbeiten, anstatt uns wegen Burnouts in Frührente krankschreiben zu lassen. Klingt zu einfach? Es IST einfach! Frauen sollten nicht 1:1 wieder ansetzen wo sie im 8. Schwangerschaftsmonat aufhörten, sie sollten strategische Jobs besetzen, Recherche, Analyse, … machen. Ich renn doch eh den ganzen Tag mit 86 ToDo’s im Kopf durch den dm und die Spielplätze des Mutter-Kind-Kiezes, … ich könnte locker Pläne schmieden, die von Bedeutung sind, die MIR wieder job-sche Bedeutung gäben.
Notyetaguru
14. März 2017 — 12:44
Danke und ja finde ich auch! Bei jedem Logistik Kongress mit 6,67 % Frauenanteil (eigene aberwitzige Schätzung) habe ich mir gedacht: “Diese Branche ist doch der Hit für Muttis, weil wer wenn nicht wir?” Lg
Verena
14. März 2017 — 11:14
Was tat dieser Artikel gerade gut. Und ja, auch noch und eigentlich erst recht im Jahre 2017 muss Frau oder Mann mit Kind es immer noch laut rausschreien, dass die Kombination von Arbeit und Familie eine ist, die alle Beteiligten sehr fordert und für die es noch keine adäquate Patenthandhabe gibt. Irgendeiner Sache wird mensch in diesem Konstrukt immer nicht ganz gerecht. Ansprüche runterschrauben ist ein wichtiger Schritt denke ich (vor allem was gewisse Sauberkeitsbedüfnisse betrifft). Aber eigentlich sollten wir alle dafür kämpfen, dass die Arbeit, auch wenn sie im Gegensatz zur Familie ja meist eine rationalere Sphäre ist und daher vielleicht auch etwas zur psychischen Entspannung beiträgt, doch nicht soviel Teil in unserem Leben einnimmt. 32 Stunden – Woche für alle bspw! (und weniger versklavende Selbständigkeit).
Viele Grüße, Verena
Notyetaguru
14. März 2017 — 14:13
Ich kenne wahnsinnig viele tolle Mütter, die inzwischen ausgebildete Yogalehrerinnen sind, die noch Kapazitäten hätten! Werde ich alle hier vorstellen, hab ich gerade beschlossen! Danke für die Inspiration. Ich verstehe nicht, warum man nicht mehr Betriebsyoga anbieten kann. Statt Weihnachtsfeier-Besäufnis oder After Work Chillen auf Parkdecks mit Craft Bier, da sind wir Mütter ja eh raus. Und Zeitmanagement Kurse für Muttis sind irgendwie nicht ganz passend. Müsste alles mal ankommen beim Chef, Personaler und beim Finanzamt respektive den Betriebskrankenkassen. Ist auch effektiver als Mutter Vater Kind Kur!
Verena
14. März 2017 — 20:20
Ja, Yoga habe ich auch irgendwann entdeckt und sehr schätzen gelernt, aber selbst das half dann tlw nicht mehr in den furchtbarsten Zeiten. Aber um am Thema zu bleiben: es kann ja nicht sein, dass wir alle immer mit dieser systemimmanenten Überlastung individuell klarzukommen versuchen. Das ist es, was mich so massiv stört.
Notyetaguru
14. März 2017 — 22:23
Ja natürlich, viele Mütter funktionieren viel zu lange und überlasten sich. Der Satz “ich kann nicht mehr” kommt leider immer noch viel zu spät, weil wir auch in unserer Gesellschaft Fehler nicht mögen, leisten, fordern, bloß keine Schwäche zeigen. Aber was haben wir davon, wenn immer alle so tun als sei alles in Ordnung? Und Yoga ist in der Tat toll – ein Lebensretter wenn man sich darauf einlassen kann
JJ
15. März 2017 — 15:34
Hihi.
Ich habe Abendliches Bügeln bei meiner Freundin entdeckt. Hört sich total ‘bescheuert’ an, für mich aber Ideal.
Ein bisschen Haushalt und nebenbei können wir uns total schlapp lachen oder einfach schweigen und unseren eigenen Gedanken nachhängen. Das ist meine Auszeit von der Familie.
Ich bin eh eher Eule, mein Mann geht aber früh ins Bett.
(Nein, nicht jeden Tag…2x Woche 😉)
Notyetaguru
15. März 2017 — 17:46
Das ist sehr ok. Ich hab aber einen Bitte: 1 x im Monat Wein statt Bügeln mit der Freundin. Oder noch besser Yoga. Und der praktische Tipp: Leg die wichtigste Wäsche einfach unter die Matte vorm Savasana:
https://www.yogaeasy.de/videos/clip-savasana-totenstellung-iyengar
Dörthe
14. März 2017 — 13:25
Toll geschrieben, vernünftige Einstellung!!
Susemii
14. März 2017 — 20:19
Der Kommentar den ich bekam lautete: Sie haben sich doch selbst dafür entschieden Kinder zu bekommen, dann muss mal halt Prioritäten setzen! – Ja aber natürlich wachsen die Kinder nur durch Luft und Liebe… Wer braucht schon Geld?!
Notyetaguru
14. März 2017 — 22:26
Ja der Spruch ist ein Klassiker! Leider. Ich arbeite übrigens gerade, wenn ich nicht auf der Tastatur einnicke, an einem schönen Post über Killersätze
Anna
14. März 2017 — 21:35
Habe nicht alles gelesen. Mindestens zwei falsche weil-Sätze!! Das geht gar nicht. In einem satz mit weil kommt das Verb ans Ende..
Notyetaguru
14. März 2017 — 22:14
Also Anna wenn das Dein einziges Problem ist als Mutter, und WEIL Du satz so schön schreibst, falsch aber selbstbewusst, möchte ich Dich beglückwünschen ❤️️ Du bist auf dem besten Weg eine glückliche Mutter zu werden!
Andrea
15. März 2017 — 7:09
Großartig geschrieben! Ist so. Bin alleinerzoehene, selsbstständige Managementtrainerin. Anspruchsvoll, manchmal anstrengend, manchmal mit Gewissensbissen bekadeb und meistens einfach stolz, das alles zufrieden zu schaffen. Wir dürfen verdammt stolz auf uns sein!
Notyetaguru
16. März 2017 — 6:35
Danke LG
chris babo
15. März 2017 — 10:53
in einer zeit in der man in vielen unternehmen nur dann karriere machen kann, wenn man 24/7 erreichbar und “belastbar” ist bzw. die anzahl der überstunden als leistungsparameter gewertet wird, hat man als mutter leider keine chance. da hat man trotz hervorragender leistung direkt nen stempel auf der stirn.
Notyetaguru
16. März 2017 — 6:35
Ja das ist so schade und auch leider sehr blöd. Die Unternehmen verschenken Potenziale und verlieren wertvolle Mitarbeiter, weil wer ist zuverlässiger und treuer als “Mutti”? Und: Wir vergessen einfach, dass es so nicht mehr weitergeht. Wir steuern auf den gesellschaftlichen Burn-Out zu. Wir müssen ganz dringend Strukturen ändern. LG
JJ
15. März 2017 — 15:23
Toller Artikel, sehr viel wahres dran. Habe zwischendurch sehr gelacht, wobei man ja fast weinen müsste. Der Welpen-Vergleich…
Ich bin auch gerade zu Hause in der zweiten Woche, in der ich mit Arbeitszeit und Kinderbetreuung jongliere.
Letzte Woche hatte mein jüngerer Sohn 2 Tage Fieber (auch noch genau zum 3. Geburtstag). 3 Tage blieb ich auf Kind-Krank-Schein zu Hause. Kind darf auch erst nach 24h fieberfrei wieder zur TaMu, deswegen noch der 3. Tag.
Diese Woche fällt die TaMu aus, wegen Krankheit Ihrer Kinder. Das wusste ich Sonntag-Mittag. Immerhin. Montag den Lütten mitgenommen und Mittags von seiner Freundin abholen lassen (nachdem sie mit Arbeiten fertig war), da ich Montags 7:15h arbeite. Gestern hab ich mir Überstunden genommen, heute Urlaub (Dienstag hab ich 5h, Mittwoch wie Montag). Heut ist der, auch erst gerade, 5 jährige auch noch zu Hause, da der KiGa Konzeptionstag hat. Eigentlich hätte ich ihn heute mit zur Arbeit genommen…aber zwei sind dann doch etwas viel.
Morgen nehm ich den Lütten wieder mit, nachdem wir mit dem Großen erst bei der U9 (der KiA vergibt nur Vormittagstermine) waren und ihn dann im KiGa abgeben. Mittag holt die Freundin vom Lütten ihn wieder ab und ich darf noch ca. 2 h ohne Kind arbeiten bis meine 6h voll sind. Freitag habe ich meinen freien Tag getauscht. Eigentlich hätte ich den nächste Woche Freitag. (Gehe ich nächsten Freitag arbeiten und beraube mich der Freude, mit meiner Freundin frühstücken zu können…)
Warum mein Mann nicht mal aufpasst? Wenn die Kinder über Nacht krank werden, bin früh nur noch ich da, er geht früh um 6, damit er Nachmittags da ist. Montags geht er mit dem Lütten z.B. zum Kinderturnen…und ist meist der einzige Papa dort. (Während ich bis 16 Uhr arbeite, 16:30 (knapp) den Großen aus dem KiGa hole, ihn zur Musikschule bringe. In der Stunde, die er dort ist, Einkaufe und wir dann alle zusammen 18 Uhr am Abendbrottisch sitzen. Ist aber nur Montags so stressig. )
Ausserdem hatte mein Mann diese beiden Wochen Lehrgänge. Da die TaMu vom Lütten mir heute aber schon gesagt hat, dass sie wohl auch nächste Woche die ersten Tage ausfällt, darf mein Mann dann nächste Woche ran mit Kinderbetreuung. Mein Chef hat Montag schon ganz schön genervt geschaut als ich ihm meine Wochenplanung mitgeteilt hab. Er fragt Immer mal bei sowas, ob denn mein Mann nicht auch mal die Kinderbetreuung übernehmen kann.
Schlechtes Gewissen habe ich mir abgewöhnt. Ändert eh nix.
Auch bin ich keine Mutter, die sich vorstellen kann, ewig und 3 Tage nur mit den Kindern zu Hause zu sein. Da würde ich blöd werden. Die einzelnen Tage, wie jetzt, genieße ich dann aber.
(Nach der Geburt des Großen war ich, nicht ganz freiwillig, nach 5 1/2 Monaten wieder Vollzeit arbeiten. Ich wurde immer gefragt, ob ich das nicht schlimm finde…da ich mein Recht auf Stillpausen während der Arbeit wahrgenommen habe, hab ich die restlichen 6h die mein Mann und mein Sohn dann nicht mehr mit waren, doch irgendwie genossen. Mein Mann hat nach meinen 5 1/2 Monaten 11 Monate Elternzeit genommen.)
Wir sind beide im öffentlichen Dienst. Er Vollzeit, ich durchschnittlich 28h/Woche, wobei ich alle 2 Wochen Freitags frei hab. Wenn der kleine auch im KiGa ist geh ich noch ein bisschen hoch.
Großeltern wohnen alle über 500 km entfernt. (Mein Mann und ich sind eigentlich ‘Wirtschaftsflüchtlinge’…oder Arbeitsmigranten?! Haben wir doch einfach Arbeit in den ‘alten’ Bundesländern aufgenommen…auch noch beim gleichen ‘Verein’…😂)
Wir haben eine ganz liebe und tolle Familienfreundin, die vor allem unseren jüngeren mit Vorliebe ‘betreut’. Ohne sie ginge unser Derzeitiges Modell gar nicht.
Nancy
15. März 2017 — 19:30
Hallo!!! Einfach toll geschrieben!!! Ich bin nicht Alleinerziehende Mama.. aber eine arbeitende Mama!! Ich habe sehr großen Resepkt vor euch!! Es ist Wahnsinn was ihr leistet!!! Ich finde das ist eine der größten Aufgabe auf dieser Welt!! Bewundernswert!!
Notyetaguru
16. März 2017 — 6:32
Danke, aber ich habe das gar nicht als Alleinerziehnden-Post geschrieben. Ich wollte eigentlich nur zeigen, was so ein ganz normaler Tag mit Kind und Arbeit sein kann, das kennst du ja auch. PS: Bin nicht gut im Komplimente annehmen, sorry. LG
Blume22
15. März 2017 — 22:15
Unsere Kinder sind 9-9-1 Jahre alt, ich habe schnell mit den Zwillingen wieder gearbeitet weil ich einfach mal wieder eine Sache am Stück machen wollte. Und das ging gut mit Arbeit. Wir hatten damals ein au-pair für zwei Jahre. Ich liebe arbeiten, aber auch ich habe mal einen guten Job verloren, weil ich nach drei Jahren fleisigem “ich komme auf jedes meeting” auf einen Auswärtstermin nicht gehen wollte, weil es im Kindergarten das Abschiedsfest gab.
Ich habe diesen Spagat derzeit so gelöst, dass ich in Kauf nehme in Teilzeit wenig zu verdienen und keine Spitzenaufgaben habe. Dadurch entgeht uns wertvolles Geld, in der Großstadt bräuchten wird es dringend. Aber ich stresse mich nicht mehr. Ich passe meine Arbeit den Lebensumständen an, nicht mehr umgekehrt! Mein Mann ist komplett unter der Woche auf Dienstreisen, das fühlt sich oft wie alleinerziehend an. Aber ich bleibe am Ball und freue mich sehr, wenn ich in ein paar Jahren wieder mehr arbeite, und dann auch sicher Job wechseln werde.
Notyetaguru
16. März 2017 — 6:29
Ich wünsche Dir sehr, dass das alles klappt und ganz viel Kraft. Es ist sehr schade, dass wir Frauen mit Kindern in Deutschland so wenig vorankommen im Job, weil wir eine Weile anders arbeiten. Ich hatte schon fast “weniger” arbeiten geschrieben, aber ich schreibe das bewusst nicht! Es ist einfach so, dass viele Teilzeitbeschäftigungen gar keine sind: Karriere muss auch in Teilzeit möglich sein. Eltern in Teilzeit brauchen mehr Selbstbewusstsein und Rückhalt im Unternehmen und in der Politik.
Working Mom
16. März 2017 — 13:56
Also, ich arbeite wesentlich effektiver, seit ich Mutter bin. Weil ich es mir nicht leisten kann, bis spät abends im Büro zu sitzen. Ich muss ja nun mal pünktlich weg … Leider fast immer ich, weil mein Mann Schichtdienst hat. Hab ich nachmittags oder am WE Termine, muss ich das halt vorher wissen, dann muss mein Mann ran.
Mit flexiblen Arbeitszeiten ist das tatsächlich Vollzeit machbar.
Tatsache ist, dass ich männliche Kollegen habe, die sich darüber beschweren, dass für sie keiner Verständnis hat, wenn sie früher weg müssen und frei nehmen, weil Kind krank ist. Ist bei meinem Mann auch so.
Was Teilzeit angeht: In manchen Jobs ist das echt nicht so praktisch für den Arbeitgeber. Das kommt halt auf die Stelle drauf an. Ich hab zwei Mitarbeiterinnen in TZ und find das ganz praktisch. Im Endeffekt arbeiten die zusammen mehr als eine Vollzeitkraft das tun würde 😉
Notyetaguru
16. März 2017 — 16:57
Ja ich sehe das auch so wie Du: Mit Flexibilität auf beiden Seiten – geht vieles in Vollzeit. Und ja das mit dem Unverständnis beklagen natürlich auch Männer. Ich kenne einen Vater, da waren die Mitarbeiter konsterniert, weil er sein Kind regelmäßig von der Kita abgeholt hat. Ich glaube wir definieren Leistung, Einsatz und Führungskraft zu sehr über die abgeleistete Stunden und die Präsenz im Büro. Das Argument: Ich brauche Dich mehr hier, bzw. man immer anwesend sein muss, damit ein Team funktioniert oder Kunden glücklich sind, lasse ich nicht gelten. Ich habe 2 Jahre für einen Auftraggeber und Kunden gearbeitet, die beide im Großraum Frankfurt saßen.
Eva
17. März 2017 — 22:12
Sehr schöner Artikel, hab auch einige Male laut gelacht. Das mit den “Loser-Managern” fand ich auch ultragut :-))
Ich persönlich hadere zur Zeit damit, dass ich den Job wechseln möchte, und das in Teilzeit eine echt harte Nuss ist.
Nach Kind Nr. 1 (vor 8 Jahren) “musste” mein alter Arbeitgeber mich ja wieder “zurücknehmen”, auch in Teilzeit. Die Reduktion der Stundenzahl schlug sich zwar in einem niedrigeren Basisgehalt nieder, da ja der Verantwortungsbereich nicht mehr derselbe war… blablabla…aber ich konnte einen Tag die Woche von zu Hause arbeiten, ok.
Als dann Kind Nr. 2 kam, konnte man mir “leider” keine angemessene Stelle in Teilzeit anbieten, was letztlich zum Aufhebungsvertrag inkl. Abfindung führte. Soweit auch noch ok.
Ich dachte mir: such ich mir halt was Neues. Nach ca. 6 Monaten erfolgloser Jobsuche (entweder war nur Vollzeit gefragt oder für die klassischen Teilzeitstellen war ich angeblich überqualifiziert), hab ich selbst ne Anzeige geschaltet und bin bei einem kleinen Unternehmen gelandet. Dort bin ich aber seit ner Weile schon nicht mehr glücklich und suche nach einem neuen Job – was aber das gleiche Spiel ist, wie vor 5 Jahren: “bitte Vollzeit” oder “überqualifiziert”.
Ich weiß, das ist Jammern auf hohem Niveau, schließlich habe ich einen Job und mein Mann verdient ziemlich gut.
Dennoch: es fehlt meiner Meinung nach in vielen Unternehmen an Flexibilität. Oft zählen “Headcounts” und nicht Arbeitsstunden.
Vielleicht kommt mir ja auch noch die zündende Idee und ich mach mich irgendwann selbständig… z.B. als Füßiotherapeutin (sorry, aber das Wortspiel hat meine Tochter heute Abend gebracht: “Physiotherapeuten machen bestimmt was mit Füßen, oder?” 🙂 🙂 🙂 )
In diesem Sinne, ein fröhliches Wochenende
Manuela
20. März 2017 — 0:40
Wenn die Regelarbeitszeit grundsätzlich niedriger wäre, dann könnten Mütter und Väter sich um die Kinder kümmern, und die Frauen würden nicht in der Altersarmutfalle landen. In den aktuellen Strukturen ist es fast nicht möglich.
Für mich war die Selbständigkeit eine gute Lösung. Aber das gilt natürlich nicht für jeden. Wenn es das sprichwörtliche Dorf, das man zum Kinder erziehen braucht, noch gäbe, wäre das perfekt.
Du hast einen tollen Text geschrieben, der vielen aus der Seele spricht. Klasse! LG! Manuela
Isa
22. März 2017 — 22:21
Danke
Andi
28. März 2017 — 21:23
Eigentlich ist es gut, dass es den gesetzlichen Anspruch auf Teilzeit nach der Elternzeit gibt. Gab’s bei meinem ersten Kind noch nicht, ich gönne es jeder. Aber es stimmt, Teilzeit ist eine Falle. Überstunden sind immer selbstverständlich inbegriffen, und meine Kinder waren bisher bis auf 1x immer am Wochenende krank und hatten Windpocken in der Elternzeit. Über den Spagat von Betreuungsmöglichkeiten und -kosten rede ich gar nicht. Aber wehe, man muss nach längerer Teilzeit aufstocken : geht nicht, es kommen ja immer Mütter aus der Elternzeit zurück, die Stelle gibt es nicht her etc etc. Es schreiben einige “Teilzeit und Minijob”. Hilft finanziell, aber genau das ist dann die noch stressigere Lösung, schlechtes Gewissen inklusive, wenn dann die Lehrer die Telefonnummer schon bei Favoriten gespeichert haben. Da hilft es, solche guten Blogs abends zu lesen und zu merken: wir sind wirklich viele! Vielleicht merken es die Politiker-innen auch mal. Lösungsansätze gibts ja genug. Danke und weiter so!
Notyetaguru
30. März 2017 — 19:44
Hallo Andi, vielen Dank für Denen Kommentar. Ich hatte dieses Modell Teilzeit und Mini Job, aber das war einfach sehr stressig ohne dass was hängen blieb finanziell. Ja ich hoffe auch, dass sich da was tut. Theorie, Papier und Praxis sind ja nicht das Gleiche! LG
Eva
4. April 2017 — 12:36
Ich habe ein acht monate altes Baby und arbeite seit 3 Monaten wieder. Das ist nicht nur eine private Entscheidung sondern auch ein politisches Statement. Es wird sich nie was ändern, wenn die Frauen reihenweise zu hause bleiben. Mein Mann und ich machen übrigens elterngeld plus. Auch eine private Entscheidung und gleichzeitig Statement. Wir haben eine Tochter und der wollen wir Gleichberechtigung vorleben!
marina
10. April 2017 — 8:18
Hallo, der Arbeitsalltag berufstätiger Mütter ist sehr schön beschrieben. Allerdings störe ich mich bei Beiträgen dieses Themas stets an einer Facette: alle Autorinnen tun so, als müsste man die vollzeitliche Erwerbsarbeit für Mütter in Deutschland erst neu erfinden. Ich bin in der DDR aufgewachsen (nein, ich trauere dem Staat nicht nach, bitte keine Hassposts) kurz nach der Wende (in DDR-Verhältnissen ) Mama geworden, und habe IMMER VOLLZEIT (auch in der BRD) gearbeitet. Das war/ist kein Spaziergang, bei weitem nicht. Nun befällt mich beim Lesen solcher Artikel immer das Gefühl: “Bin ich etwa gar keine echte Bürgerin Deutschlands?” Da ich die Vollarbeitszeit nicht als “Neues” herbeiwünsche, sondern seit mehr als 30 Jahre aus dem Effeff kenne. Oder ist ostdeutsche Erfahrung auch hier wieder unsichtbar/wertlos/unerwünscht? Mir geht es um etwas mehr Differenzierung beim Beschreiben bzw. weniger (westdeutsch basierte) Verallgemeinerung. Es gibt die Mütter bereits, die bei Vollarbeitszeit Kinder groß gezogen haben :-). Hier, in Deutschland.
Notyetaguru
10. April 2017 — 14:22
Liebe Marina, ich schreibe hier über meine Erfahrungen. Ich bin im Westen geboren und aufgewachsen, und da war das eben nicht normal Vollzeit zu arbeiten als Mutter. Ganz einfach. Warum fühlst Du dich denn so angegriffen? Verstehe ich nicht? Wenn Du Differenzierung willst und Vollständigkeit, dann ist dieser persönliche Blog einfach das falsche Medium – das ist eine Kolumne. Ich mach hier was ich will sorry. LG
Julia
18. April 2017 — 15:17
Großartig und so wahr!
Bin alleinerziehend plus Hund 🐶
Wichtig finde ich auch, dass allen mal klar wird, dass Alleinerziehende eine immer größer werdende Gruppe in der Gesellschaft sind!
Und egal wie gerne wir arbeiten… uns würde auch gar nichts anderes übrig bleiben!
Sonst wären wir nämlich arm!
Es müsste sich so vieles ändern: von der Einstellung der Arbeitgeber bis hin zur Steuerklasse!
Daddy
30. April 2017 — 1:11
jetzt ersetz mal ‘Mütter’ mit ‘Väter”
Wir Väter haben noch mit ganz anderen Dingen zu kämpfen, weil es in der Gesellschaft ebend nicht anerkannt ist, dass sich erziehende Väter auch um Ihre Kinder kümmern. Ich arbeite mit 3 Mütter-Kolleginnen zusammen. Es ist offenbar für alle ok, wenn diese mal zu Hause bleiben, wenn die Kinder krank sind. Oder eher nach Hause gehen können, wegen der Kinder, oder später zur Arbeit kommen. Wir Väter kämpfen damit, dass dies auch bei uns akzeptiert wird. Wenn ich wegen eines meiner 3 Kinder mal zu Hause sein muß, muß man(n) sich immer überall erklären … warum kann das nicht Deine Frau machen (männliche wie auch weibliche Vorgesetzte und Kollegen). Bei meinen Arbeitskolleginnen dagegen fragt keiner nach, da akzeptiert es jeder sofort. Es ist auch immer ein Kampf, an Kitafreien Tagen frei zu bekommen und für Väter praktisch unmöglich eine 3- oder 4-Tage-Woche, diese sind den Müttern, wie es scheint, vorbehalten. Hier müßte mal ein umdenken stattfinden. Denn bei Vätern ist es noch viel weniger akzeptiert, berufstätig und gleichzeitig Vater zu sein. Denkt mal darüber nach.
Käthe
8. Mai 2017 — 15:33
Genau! Ich bin ab demnächst auch ein von denen. Working-Mums. 30 Stunden und drei Kinder. 9, 5, 2. Allerdings nicht alleinerziehend. Aber er Mann geht ja noch ein bißchen mehr arbeiten. Und ich komme nicht zurück sondern fange an. Also alles neu.
Ein bißchen freue ich mich auch. Mal was tun ohne Kinder. Mit Erwachsenen reden und so. Aber vor allem hab ich so einen Klumpen im Bauch. Schon ohne Working nur mit Mum komme ich regelmäßig an Grenzen und die Woche als solche hat ja jetzt nicht plötzlich 30 Stunden mehr. Denke ich.
Der nächste Winter kommt bestimmt und dann kommt das Kind einfach mit ins Büro, geht nicht. Weil ich arbeite nicht im Büro. Sondern mit kranken Menschen. Da will ich mein krankes Kind ja nicht unbedingt dabei haben.
“Guten Tag Frau Arzt, ich habe da so ein Auswurf/Schmerzen im Unterleib… Die Wunde eitert immer noch. Das offene Bein….”
So. Das sich was ändern muß steht fest. Als erstes in den Köpfen. Ohne Kinder gehts ja eben auch nicht. Und ja die Erzieher brauchen eine bessere Bezahlung. Definitiv.
Danke für Deinen Artikel.
Jess
21. Mai 2017 — 20:10
Hallo,
ich bin so froh, diesen Artikel gefunden zu haben. Es passt einfach.
Vor einem Jahr bin ich Mutter geworden, mein Arbeitgeber während der Schwangerschaft war einfach toll. Ich hatte eine Führungsposition und hätte meinen Job auch in Teilzeit weiter machen dürfen. Doch während meiner Elternzeit wurde das Unternehmen verkauft und tja, der neue Arbeitgeber hat mir die Wahl gelassen – entweder Vollzeit im alten Job oder Teilzeit und Degradierung. Ich war zwar nie jemand, der sich über den Titel definiert hat, aber das hat arg an meinem Ego gekratzt und zum ersten Mal habe ich mich diskriminiert gefühlt. Schließlich wissen die nicht wie ich arbeite, aber als Mutter hat man nix im Führungskreis zu suchen. Zumindest nicht in diesem Unternehmen! Mein Mantra – ich tue es für meinen Sohn – hat mich damit abschließen lassen. Und letztlich konnten Sie mir das Gehalt nicht nehmen, somit sitze ich nun in einem sehr bequemen Sessel 😉 Trotzallem ist es einfach nur traurig, dass man direkt abgestempelt wird.
Viele Grüße & Alles Gute
Jess
Notyetaguru
27. Mai 2017 — 19:05
Liebe Jess, ja das ist wirklich traurig. In Deutschland definiert man Kompetenz und Einsatz immer nur völlig absurd über die ständige Verfügbarkeit und die geleisteten Stunden (Fleißkärtchen). Ich glaube wenn es selbstverständlicher wäre, dass beide Eltern nicht mehr Vollzeit arbeiten, wenn die Kinder klein sind, würde sich etwas ändern. Alles Gute für Dich! Mach Dich schön breit in Deinem Sessel und du hast Dich nicht nur diskriminiert gefühlt – du wurdest diskriminiert. Geht mir schon wieder der Blutdruck hoch. Unfassbar was Mütter erleben im Job. LG
Jess
11. Juni 2017 — 20:27
Danke für den Zuspruch! Ich habe leider immer wieder so Momente, in denen mir einfach die Galle hoch kommt, aber wenn ich an meinen Sohn denke ist alles wieder gut. Und an meinen Gehaltszettel 🙂 Denn wie sagte mein Chef: “wir dürfen sie per Gesetz Finanziell nicht schlechter stellen” Zu Deutsch, wir würden ja gerne, aber….
Wünsche eine gute Zeit und lasst uns weiter hoffen, dass sich einestages etwas in dieser Gesellschaft ändert.
Liebe Grüße
Jess
Notyetaguru
13. Juni 2017 — 7:25
Hallo Jesse ja diese Momente hat jede(r) der arbeitet und Kinder hat – ist noch in weiter weg. Hat sich zu wenig getan – leider. Alles Gute für Dich
Daniela
24. Juli 2017 — 15:57
Auch wenn jetzt gleich der Shitstorm losgeht, ich finde das ewige Gejammer von den arbeitenden Müttern langsam nervig. Meine Meinung (ja ! wir leben in einer Demokratie und da darf man auch Meinungen äußern, die nicht dem Main Stream entsprechen !) ist , dass frau sich entscheiden muss, was sie möchte: Kinder oder Karriere. Beides funktioniert nicht, da immer eines von beiden auf der Strecke bleiben wird. Ist es die Karriere schadet es nur dem Ego der Mutter, ist es das Kind, schadet es u.U. der ganzen Gesellschaft…
Ich habe mich für die Karriere und gegen Kinder entschieden. Pflege aber jetzt schon seit geraumer Zeit meine Eltern und da kommt niemand auf die Idee mir irgendwelche Vergünstigungen wie den Müttern zu gewähren, obwohl mein Einsatz sicherlich nicht weniger anstrengend ist.
Bei uns werden sogar Mütter während der Elternzeit befördert, obwohl sie in den letzten drei Jahren nicht einen einzigen Tag gearbeitet haben. Erklärt das mal denjenigen, die in diesen drei Jahren sich jeden Tag den Allerwertesten aufgerissen und täglich Überstunden gemacht haben…
Mein Arbeitgeber ist gegenüber von Müttern unendlich tolerant, jede darf ihr eigenes Teilzeitmodel gestalten. Aber wer muss die Vertretung für die lieben Kolleginnen machen, wenn mal wieder Sonderurlaub wegen Krankheit es Kindes oder die Mutter Kind Kur (immer wieder gerne) genommen wird? Das sind doch dann die lieben Kollegen, die mal auf die Schnelle und unvorbereitet einen wichtigen Kundentermin übernehmen müssen. Das nehmen die meisten Mütter und auch Arbeitgeber leider als selbstverständlich hin..
Notyetaguru
24. Juli 2017 — 18:32
Also Daniela: ja wir leben in einer Demokratie schön dass wir uns da zumindest einig sind. Und ich glaube es wird hier keinen Shitstorm geben, ich schenke Dir Aufmerksamkeit und Wertschätzung von Frau zu Frau. Das fehlt uns nämlich sehr in unserer Demokratie, und Mitgefühl und Anerkennung für die Leistung von Erziehungsarbeit-UND SORGEarbeit. Davon hättest du auch etwas, das ist nämlich wahrscheinlich mit ein Grund, warum Deine Kolleginnen sehr gern die Mutter-Kind-Kur in Anspruch nehme, oder Du auch dringend in Kur gehen solltest. Wahrscheinlich kannst Du das nicht, weil alles an Dir hängt zuhause. Ja das Gefühl kenne ich sehr gut. Als Alleinerziehende Mutter bist Du ganz oft im Arsch und am Arsch der Nation oder Demokratie, wie auch immer man das nennen mag. Kinder oder Karriere? Ah ja interessante These. In Frankreich wäre jetzt ein Shitstorm losgegangen und in Schweden? Hui hui hui. Gut dass wir in Deutschland leben und im Jahr 2017. Ich finde hier und heute müssen sich Frauen, wenn überhaupt nur für eines entscheiden: SOLIDARISCH ZUSAMMENZUSTEHEN. Und wir sollten alle offen miteinander reden in dieser (noch) demokratischen Gesellschaft, über das was Belastungsgrenzen sind und Schmerzgrenzen und das das überhaupt rein gar nichts mit Jammern zu tun hast. Wenn wir das verstanden haben oder könnten, dann wärest auch du weniger unter Druck. Vielleicht hättest Du gewagt zu sagen: ICH KANN NICHT DIE PFLEGE MEINER ELTERN ÜBERNEHMEN UND KARRIERE MACHEN ABER ICH WÜRDE GERN BEIDES MACHEN! Oder du tust es irgendwann bevor nichts mehr geht? Es wäre schön wenn das irgendwann selbstverständlich wäre in unserer Demokratie – und zwar nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer. Soweit zu meinem wahnsinnig reflektierten gut gemeinten Kommentar zu Deinem hoffentlich wenigstens ebenso gedachten. Und nun zum Wesentlichen Kern meiner Antwort auf Deinen Kommentar: Wo arbeitest Du – ich würde mich gern bewerben. Und in welcher Krankenkasse sind Deine Kolleginnen, weil wo kann man den bitte so oft in Kur gehen, das sind ja paradiesische Zustände für arbeitende Mütter bei Euch, hier ist das nicht so – sorry bin schon wieder am Jammern
Lina
26. Juli 2017 — 20:58
Ich bin mit den meisten Punkten des Artikels einverstanden, aber was mir noch viel mehr auf dem Herzen liegt ist, dass viele alleinerziehende Mütter trotz Ausbildung und Qualifikation keine Chance auf einen Job bekommen, weil sie als unflexibel und kompleziert eingestuft werden. Versuchen Sie mal einen Job zu wechseln oder in den Joballtag wieder einzusteigen, ähm ja, dann Gute Nacht.
Nur weil man ein Kind hat und sich (vielleicht unfreiwillig) in einer schwierigen Situation befindet, bedeutet es nicht, dass man nicht leistungsfähig ist. Umgekehrt, man weiß, dass man nicht viele Chancen hat und man gibt sich extrem viel Mühe und ist besonders motiviert. Ich finde es traurig, dass man alleinerziehende Frauen (und Männer) weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt einräumt. Sicherlich werden Kinder krank, aber man kann deswegen einer Person ihre Existenz nicht verweigern. Arbeit bedeutet Leben und warum sollte eine Frau, nur weil ihr Kind VIELLEICHT 2 oder 5 Tage im Jahr mal krank wird, die restliche Zeit zu Hause bleiben, weil sie angeblich unflexibel ist?!? Ist es nicht die Leistung oder die Motivation die zählen müsste?
Ich kämpfe leider schon seit Jahren gegen dieses Vorurteil, welches ich mir sogar schon oft auch bei Vorstellungsgesprächen direkt anhören musste: “Wir haben ja nix gegen Kinder, aber…” Ich frage mich, ob das Potential von alleinerziehenden Müttern irgendwann mal anerkannt wird und diese Vorurteile reduziert werden. Ich würde es mir zumindest sehr wünschen.
Conny
23. September 2017 — 0:39
Könnte helfen: Bedingungsloses Grundeinkommen!
Kann man jetzt auch wählen 😉
Danke für Deine humorvolle Beschreibung eines traurigen Zustands.
Jörg G.
7. Februar 2018 — 18:35
Volle Zustimmung.
Frauen machen sich aber häufig das Leben gegenseitig schwer. Ihr könnt euch entscheiden ob ihr Rabenmütter oder Glucke seid.
Wann gehst du denn wieder arbeiten? oder Gehst du wieder arbeiten?!
Das geht aber schon vorher los, Schwangerschaft, Entbindung, ach und Stillen sind ja so super, da denke ich immer an die OB Werbung, bei welcher ich mir immer denke:”muss die Regel toll sein.”
Deutschland ist einfach sch…. was die Vereinbarkeit mit Kindern angeht. Einige meiner Artgenossen sind ihrer Zeit noch weit hinterher, um es freundlich auszudrücken.
Meine noch Ehefrau und ich teilen uns die Betreuung der Kinder auf, was bei mir ganz gut geht da ich zum Teil Homeoffice machen kann (gut das wir bei der Bundeswehr Uschi bekommen haben). Solange es aber keine ausreichende Anzahl von Betreuungsplätzen gibt ist es meiner noch Frau gar nicht möglich Arbeiten zu gehen, so sehr sie auf eigenen Füßen stehen möchte.
Alleinerziehende Muttis sind kleine Helden
Mel
13. Februar 2018 — 22:58
Super Artikel!
Den Vergleich mit Schweden hab ich mir gleich mal rauskopiert. Werde ich das nächste mal, wenn wieder ein Meeting um 17 Uhr Abends ist (zu dem ich meine 2 jährige Tochter mitschleppen darf- obwohl man ja seine Kinder nicht in die Firma mitbringen soll, da es ja unprofessionell ist und die Kinder stören) anbringen.
Falk
21. Februar 2018 — 9:21
Ich glaube immer noch, dass einfach unfassbar viele Working Dads hinzukommen müssen. Arbeitgeber können Mütter dann nicht mehr als Belastung wahrnehmen, weil Väter ja “genau so schlimm” sein könnten. Traurig, dass es so ist, aber hier müssen Väter einfach mit anpacken und loslegen.
https://papamachtsachen.blog/2017/11/01/vaeter-lasst-uns-etwas-aendern/
Frustrierte WorkingMom
5. März 2018 — 16:53
Was ein genialer Artikel!!!
Einerseits “tröstet” mich Dein Bericht, andererseits frustriert er (sowie die anderen Kommentare hier) mich massiv und bestätigt mich einmal mehr darin, dass man als Frau karrieremäßig absolut aufs Abstellgleis gerät, sobald man Mutter wird (es sei denn, man arbeitet quasi direkt nach der Geburt wieder Vollzeit).
Ich versuche mal, meinen Werdegang in Kurzfassung zu schildern: Ich wollte immer Karriere machen und habe statt eines “einfachen” Studiums ein duales Studium inkl. Ausbildung absolviert, um direkt nach 3 Jahren durchstarten zu können. Es lief danach alles etwas anders als geplant und dann kam die Frage “Erst Baby und dann beruflich (neu) durchstarten oder umgekehrt?” In meinem jugendlichen Leichtsinn entschied ich mich (mit meinem Mann) für ersteres und wir bekamen mit Abstand von 1,5 Jahren zwei Kinder. Um dann fertig zu sein mit dem Thema.
Und was passiert? Ich komme trotz meines guten Abschlusses nicht aus der Teilzeit-Mutter-Falle raus. In meinem aktuellen Unternehmen habe ich keine Perspektive – da haben nur noch hübsche Dinger unter 30 (und natürlich ohne Kinder) eine Chance. Seit 1,5 Jahren bin ich intensiv auf Jobsuche (und ich bewerbe mich auf Vollzeit!!!!), habe inzwischen knapp 60 Bewerbungen geschrieben und stehe im Pool bei 12 Recruitern / Headhuntern. Bei meinen rund 10 Vorstellungsgesprächen kam als Resultat am häufigsten raus, ich sei überqualifiziert (… ich wollte schon mal mein Diplom verschweigen…), ich hätte nicht genug Arbeitserfahrung in meinem gewünschten Bereich (jaaaaa, aber die werde ich auch NIE erlangen, wenn mir nicht einer mal die 1. Chance gibt!!!) – oder ich habe den wahren Grund nicht erfahren (klar, immerhin müssen die Unternehmen sich schützen, dass ihnen aus einer Absage kein Strick gedreht wird… *sarkasmussoff*…)
Ich bin gut ausgebildet, ich bewerbe mich auf Vollzeitstellen und ich bin mehr als gewillt, absolut Vollgas zu geben, um ENDLICH eine Chance zu bekommen, beruflich wieder voran zu kommen – und egal, wie sehr ich es versuche und mich abstrampel, nichts klappt. Karriere adé, und das noch unter 40 🙁 Und so ganz nebenbei plagt mich auch noch das schlechte Gewissen, DASS ich überhaupt Vollzeit arbeiten gehen MÖCHTE und dann weniger für meine Kinder da sein werde. Klar. Typisch Frau, oder??
Und hahahaha – und mit einem Hund haben mein Mann und ich auch etwas “Schönes” erlebt. Als unser 1. Sohn 3 Wochen alt war, hatte ich ganz übel Magen-Darm – es ist nahezu unmöglich, einen Säugling zu wickeln, wenn man selber plötzlich und SOFORT aufs Klo muss, weil oben und unten etwas raus will. Also wollte mein Mann 2 Tage (!) zuhause bleiben, für seine kranke Frau und den Säugling. Durfte er nicht. Ohne meine Mutter und deren verständnisvollen Chef hätten wir ein echtes Problem gehabt….
3 Wochen später blieb sein Chef 3 Tage zuhause, weil der Hund krank war… Der musste brechen und hatte Durchfall. Ach neeeeeee?! Ich LIEBE Hunde – aber in diesem Moment war mein Verständnis für den kranken Hund unter Null…!!!
Ja, unser liebes Deutschland, seine Unternehmen und das Problem, als Frau und Mutter arbeiten zu wollen…
Notyetaguru
12. März 2017 — 21:14
Danke Johannes
Notyetaguru
2. Februar 2018 — 13:21
Welche Ehre vielen Dank!