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notyetaguru.com

rein theoretisch ist alles gut

Bis zum Jahr 2014 war meine Erfahrung mit Meditation sehr begrenzt. Ehrlich gesagt war der Begriff nicht positiv besetzt. Natürlich liegen die Ursachen dafür in der Kindheit. Ist ja immer so? Ich jedenfalls mußte vor vielen Jahren mit einer Schulschwester, die frisch von einer Mission wieder zum Orden zurückkehrte, meditieren. Ich weiß noch, dass manche Eltern bei der Ankündigung dieser Neuerung leicht entsetzt guckten. Meditation? Das war damals ziemlich exotisch bis esoterisch. Vor Ihrem inneren Auge mutierten Ihre wohlgeratenen Kinder wahrscheinlich gerade zu Baghwan Anhängern. Die Schulschwester schreckte das nicht: Sie war hochmotiviert und wollte uns zu besseren Menschen machen. Ich war leider gar nicht empfänglich für sowas, sondern mitten in der Pubertät. Ich kicherte 25 Minuten in einen graublauen Marmorboden. Danach hatte ich den Abdruck einer Fuge auf meiner Kehrseite und keine Lust mehr. Tja. So ist das. Aber wir können ja Muster - ob hinten, vorne oder sonstwo - durchbrechen.

Im letzten Jahr hab ich einen neuen Versuch gewagt. Ich hatte viel Zeit und war knapp aus der Pubertät - ich kannte mich inzwischen recht gut: Deswegen habe nicht mit 25 Minuten angefangen und Marmorböden gemieden. Siehe da: Funktionierte plötzlich gut für mich.

Ich bin übrigens nicht allein: Meditation ist total in und das nächste große Ding, habe ich kürzlich irgendwo gelesen (nein ich weiß nicht mehr wo sorry). Ist ja kein Wunder: Alles ist total hektisch - wir taumeln durch eine Reiz überflutete Umwelt. Immer und überall ist man erreichbar und in Kontakt - wir brauchen einen Ort für uns und Zeit mit uns selbst (nein Schätzelein das funktioniert nicht mit ner App). Mein Postfach wird deshalb seit einigen Wochen mit Anleitungen zu Meditationen überflutet. Neulich erhielt ich ein kostenfreies sehr ansprechend gemachtes Video. Ich habe mich sehr gefreut (kostenfrei, kurz und ansprechend - Hallo??). Das einzige was mich an dem Video störte war der Hinweis, dass diese Meditation wirklich überall funktioniert. Die von mir ansonsten total geschätzte spirituelle Superfrau erwähnte, dass es bei Ihrem Mann sogar in der U-Bahn funktioniert, wenn er zur Arbeit fährt - irgendwie hatte ich sofort Manhattan vor meinem inneren Auge. Es kam noch schlimmer: Etwas in mir, das leider noch nicht so großzügig, mitfühlend und wertschätzend ist, wie es sein soll, zischte: "Klar das geht überall Schätzchen. Ich setz mich morgen in so nem Isabel Marant Fähnchen im Lotussitz in die U8. Vorher lasse ich noch ein Airbrush-Make-Up von meiner Lieblings-Masken-Fee machen und geh zu Aveda. Dann meditiere ich ätherisch und unfaßbar schön mitten in der U8 - zwischen Kotbusser Tor und Boddinstrasse - dafür beanspruche ich 2 Sitzplätze (sonst platzt mein Outfit). Nach 45 Sekunden wird ein Mann, der ganz dringend regelmäßig meditieren und auch mal duschen müsste, diesen Versuch beenden. Das war gar nicht wertschätzend - ich weiß. Ich versuche mich zu bessern. Aber mich schreckt dieser ganze Hype manchmal. Spiritualität kann man nicht kaufen oder übers Knie brechen und Meditation ist etwas sehr persönliches. Ich finde: Es muß zu Dir und Deinem Leben passen. Vielleicht funktioniert es nach dieser Anleitung - vielleicht bis Du einfach noch nicht soweit? Oder Du fährst mit der falschen U-Bahn? Don't worry: Wo bitte ist die U-Bahn in Berlin wie in Manhattan? In der U55? Wie lang ist die? Geht die überhaupt lange 3 Minuten in eine Richtung? Die im Titel erwähnte Meditation hätte mich übrigens auch als 14 Jährige erreicht. Oh Gott: Mein Leben wäre völlig anders verlaufen? Wäre ich heute Schulschwester? Ich werde es nie erfahren. Ob es diesen Marmorboden noch gibt?

9. Juli 2015

reality bites meditation:

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  • Notyetaguru
  • 9. Juli 2015
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  • #F*ck That, A Guided Meditation for the Realities of Today’s World, berlin, bewußtsein, blog, leben, meditation, spiritualität, yoga

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